Bei den Krautheimer Gesprächen werden die Fachpolitiker zur Diskussion mit dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) geladen. Am Freitag diskutierte Markus Kurth, Sprecher für Sozial- und Behindertenpolitik von Bündnis 90/Die Grünen, mit Karl Finke. Kurth positionierte sich zur UN-Konvention und ihrer Bedeutung für Menschen mit Behinderung. „Mit dieser Übereinkunft wird der Begriff Behinderung neu definiert und vom Kopf auf die Füße gestellt. Behinderung wird fortan nicht mehr als medizinisches Modell sondern als Sozialmodell definiert“, erläuterte Kurth.
Das Foto zeigt von links:
MdB Markus Kurth und Karl Finke
„Es gibt noch immer zu viele Benachteiligungen für betroffene Menschen in allen Lebensbereichen von der Schule, über Wohnmöglichkeiten bis zum Recht auf Arbeit und Beschäftigung, die eine Teilhabe auf Augenhöhe verhindern. Wie steht Ihre Partei zu künstlich getrennten Lebenswelten?“ fragte Karl Finke. Steffen Vetter, Heimbeirat im Eduard-Knoll-Wohnzentrum, schilderte ein Beispiel für Benachteiligungen, die er am eigenen Leib erfahren musste. „Jeder Mensch hat laut UN-Konvention das Recht, sich seinen Wohnort frei zu wählen. Mit wurde jedoch das Probewohnen in meiner Heimatstadt vom Kostenträger abgelehnt“. Für Markus Kurth ist das ein klarer Fall einer Menschenrechtsverletzung.
„Der BSK fordert eine qualifizierte und gezielte Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sowohl auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wie auch in Werkstätten“ stellte Karl Finke fest und hinterfragte die Positionierung von Bündnis 90/Die Grünen. „Wir treten für eine individuelle und dauerhafte Förderung von Menschen ein, sowohl auf dem allgemeinen und dem geschützten Arbeitsmarkt als auch in Integrationsfirmen“ antwortete Kurth.