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50 Jahre Lebenshilfe Braunschweig
Foto zeigt Frau und jungen Mann
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© Lebenshilfe Braunschweig
Sie war eine der ersten - und ist jetzt eine der ersten, die auf 50 Jahre zurückblicken kann: Gegründet am 5. Februar 1960 startet die Lebenshilfe Braunschweig heute mit einem großen Festakt in ihr Jubiläumsjahr. „Aus Visionen werden Chancen“ lautet das Motto des Jahres und ist zugleich Sinnbild für 50 Jahre Lebenshilfe Braunschweig.

Geprägt wird diese von:
  • den Menschen mit Behinderungen, die seit Jahrzehnten und mit einer unglaublichen Vielfalt so weit wie möglich ihren eigenen Lebensentwurf realisieren – hier macht die LebensHILFE ihrem Namen Ehre
  • und dem hauptamtlichen Team, ohne dessen engagierte Professionalität aber auch respektvolle Unterstützung eine Arbeit auf so hohem Niveau nicht möglich wäre.
Der Verein versteht sich seit seiner Gründung als Selbsthilfegruppe und Fundament.

Gut gelaunte Werkstattmitarbeiter
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© Lebenshilfe Braunschweig
Der Festakt will dies würdigen. In der mit 2.300 Plätzen voll besetzten Braunschweiger Stadthalle sprechen Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann, Cornelia Rundt, Vorstand des Paritätischen Niedersachsen, Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann sowie der Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Robert Antretter.

„Ich schaue mit Respekt auf das zurück, was meine Vorgänger geschaffen haben. Sie mussten zunächst nicht nur Gebäude finden und Mittel einwerben, sie nahmen auch Kontakt zu Politik, Verwaltung, Arbeitgebern und Kirchen auf, um die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Und wenn es nötig war, kämpften sie auf Demonstrationen und mit Protesten“, erklärt der Vorsitzende der Lebenshilfe Braunschweig, Hans-Joachim Beinroth.

Buntes Leben mitten in der Stadt – Dezentralität – wurde von Anfang an in Braunschweig konsequent umgesetzt: mit kleinen Wohneinrichtungen über das gesamte Stadtgebiet verteilt sowie der Schaffung mehrerer Werkstattstandorte. Heute gibt es ein breites Spektrum an Arbeitsplätzen. Speziell für Menschen mit seelischen Behinderungen wurde schon 1991 der Industrie-Service gegründet.

Heute ist die Lebenshilfe Braunschweig „über die Grenzen Braunschweigs hinaus bekannt – für niedersachsen- und bundesweit innovative Projekte wie Persönliches Budget, Budget für Arbeit und Alltagshelfer in der Seniorenhilfe“, freut sich Geschäftsführer Detlef Springmann. Teilhabe am Arbeitsleben sei seit 1949 ein Menschenrecht. „Teilhabe am Arbeitsleben erfordert aber, neue Entwicklungen aufzugreifen und neue Arbeitsfelder zu erschließen. Wir setzen deshalb immer wieder neue Ideen um: So haben wir erst vor wenigen Monaten das Sozialkaufhaus FAIRKAUF eröffnet und damit wieder neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen“, erklärt Detlef Springmann.

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© Elke Franzen
Einen besonderen Schwerpunkt der Lebenshilfe Braunschweig machte von Anfang an die Kultur aus: So ist das schon vor 17 Jahren gegründete Kunstatelier Vorbild für viele Lebenshilfen in Deutschland. Hier steht selbständiges Arbeiten im Vordergrund; Ausstellungen sind ein Forum der öffentlichen Auseinandersetzung. Und Bilder von dort hängen auch im Niedersächsischen Sozialministerium und Braunschweiger Rathaus. Für vier besonders schaffensreiche Künstler gibt es feste Arbeitsplätze im Atelier.

„Hier in Braunschweig werden wir ernst genommen. Deshalb bin ich selbst im Heimbeirat“, erklärt Inge Reetz. „Seit 2007 gehören auch zwei Menschen mit Behinderung zum Vereinsvorstand. Das ist in Deutschland - auch bei der Lebenshilfe - nicht selbstverständlich. Doch dass wir dort mitreden und mitbestimmen können, ist ein Schritt zur Selbstbestimmung. Denn es geht um unser Leben und unsere Chancen.“

Nur wer sich etwas zutraut, wird andere überzeugen können. Deshalb hat sich die Lebenshilfe Braunschweig ständig weiter entwickelt und zwischen Kundenwünschen und gesellschaftspolitischen Forderungen eine gesunde Mischung aus Tradition und Innovation geschaffen. Doch im 50. Jahr ihres Bestehens blickt die Lebenshilfe Braunschweig auch in die Zukunft. Ihre in breiter Diskussion formulierte VISION 2020 setzt dafür neue Maßstäbe: Im Kern geht es um eine gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen in allen Lebensbereichen. Normalisierung bedeutet dabei nicht, die eigene Norm als absolut zu setzen. Wer Hilfe benötigt, bekommt so viel wie nötig und überall, wo alle anderen sind: im Kindergarten, bei der Arbeit, in der Wohnung und im Verein.

lebenshilfe-braunschweig.de externer Link

Bild 1: Miteinander im Alltag: Linda Kemmer und Daniela Prönnecke
Bild 2: Gut gelaunt in der Mittagspause: Beschäftigte der Lebenshilfe Braunschweig
Bild 3: Fördergruppe in der Lebenshilfe Braunschweig.: Andreas Sander und Janna Stoob


Elke Franzen
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lebenshilfe Braunschweig gemeinnützige GmbH
Kaiserstr. 18
38100 Braunschweig
elke.franzen@lebenshilfe-braunschweig.de


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