Politik 29.04.10
Die neue Sozialministerin in Niedersachsen
Aygül Özkan heißt Niedersachsens neue Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration. Sie folgt auf Mechthild Ross-Luttmann. Die 38jährige Juristin ist Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Hamburg. Ihre Eltern stammen aus der Türkei. Die Expertin für Wirtschaft, Arbeit und Integration ist Muslimin. 2004 trat sie gerade wegen des „C“ in die CDU ein. Özkan: „Die CDU steht für Werte wie Familie, Verantwortung und Zusammenhalt, gesellschaftliches Engagement mit dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe, Unterstützung von Schwachen und der Familie. Das sind Werte, die ich auch als Muslimin lebe.“

Özkan versteht Integrationspolitik als Querschnittsaufgabe. Sie will Integrationspolitik mit Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik verbinden. „Jugendliche mit Migrationshintergrund sind die Arbeitnehmer von morgen und eine große Chance für unser Land.“

Geboren und aufgewachsen in Hamburg studierte sie nach dem Abitur Rechtswissenschaften. Als Bürgerschaftsabgeordnete war Aygül Özkan aktiv im Wirtschafts- sowie im Sozial- und Gleichstellungsausschuss. Ein ausgewiesenes Profil als Sozialpolitikerin hat die Deutsch-Türkin nicht. Die Juristin ist Wirtschaftsexpertin und war in führenden Positionen in diversen Telekommunikationsunternehmen tätig.

Als neue Ministerin will sie vor allem die frühkindliche Bildung von Migrantenkindern stärken. Sie wolle bei den Eltern dafür werben, dass sie ihre Kinder frühzeitig in die Kita schicken.

Der niedersächsische Ministerpräsident Wulff dankte der Vorgängerin Mechthild Ross-Luttmann. „Sie war zuverlässige Ansprechpartnerin für alle Generationen, für Menschen mit Behinderungen und zuletzt ein Aushängeschild Niedersachsens als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Mechthild Ross-Luttmann hat mit großer Ernsthaftigkeit und ohne große Worte die Belange der sozial Benachteiligten vertreten. Dafür danke ich ihr.“

Es bleibt zu wünschen, dass Aygül Özkan auch die anderen Personengruppen nicht aus dem Auge verliert, die eine Integration – nein: Inklusion – benötigen.


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