Rund 220 Werkstatträte aus ganz Deutschland trafen sich am 10. November mit der SPD-Bundestagsfraktion zur 5. gemeinsamen Werkstatträtekonferenz. Die Gastgeberin und Beauftragte für die Belange behinderter Menschen SPD-Bundestagsfraktion, Silvia Schmidt, freute sich, dass die Werkstatträte den Austausch mit der Politik so intensiv nutzen. Auch der Beauftragte für die Belange behinderter Menschen der Bundesregierung, Hubert Hüppe, war bei diesem traditionsreichen Austausch zwischen Menschen mit Behinderungen und der Politik anwesend.
Das Grußwort der Veranstaltung indes sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier. Er macht den Teilnehmern Mut: „Der Ton in unserem Land wird rauer. Das soziale Element ist im Ungleichgewicht. Die SPD will gemeinsam mit Ihnen dafür streiten, dass Menschen mit Behinderung die volle soziale Teilhabe möglich wird. Es geht um Ihre Menschenrechte!“
Eröffnet wurde die Diskussion mit einem Beitrag des 1. Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Werkstatträte (BVWR), Andreas Bollmer. Er zog eine Bilanz des letzten Jahres und konnte mit Stolz vermelden, dass der Aufbau der überregionalen Interessensvertretungen der Werkstatträte einen großen Schritt vorangekommen ist. Mit derzeit 14 Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstatträte ist das bundesweite Netz fast vollständig geknüpft. Besonders hob er die nun auf drei Jahre gesicherte Finanzierung der BVWR hervor. Seit dem 15. Oktober hat die Geschäftstelle der BVWR ihre Arbeit in Berlin aufgenommen und wird dabei von der Assistentin Meike Winterhagen unterstützt. Bollmer dankte vor allem den beteiligten Akteuren des Deutschen Roten Kreuzes, des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) für ihr Engagement und ihre Unterstützung.
Anschließend machte die Vorsitzende des Ausschusses Arbeit und Soziales, Anette Kramme, die Notwendigkeit der Barrierefreiheit im gesellschaftlichen Zusammenleben deutlich. Podiumsgäste bei der anschließenden Diskussion waren neben Abgeordneten der SPD, der stellvertretende Vorsitzende der BVWR, Werner Weißenbrunn, Andreas-Laumann-Rojer von der BAG WfbM, Hans-Peter Schell vom BMAS und Sylvia Helbig vom Deutschen Gewerkschaftsbund. In der Diskussion wurden immer wieder Fragen zu konkreten sozialhilfe- und rentenrechtlichen Problemen eingebracht. Diese verdeutlichten exemplarisch, wie wichtig ein solches Forum sowohl für den Austausch der Werkstatträte untereinander als auch für das „Einfühlungsvermögen“ der Politik ist.
In ihrem Schlusswort resümierte Silvia Schmidt: „Die Gelegenheit, Fragen aus dem Werkstattalltag und der persönlichen Situation zu stellen, wurde sehr intensiv genutzt. Wir können mit unserem Podium viele dieser Fragen beantworten, Ängste nehmen und auf aktuelle Probleme reagieren. Das ist von hohem Wert für die Menschen und die Politik. Denn die realen Probleme vor Ort sollen sich auch in unserer Arbeit hier im Parlament widerspiegeln.“