Mit einem neuen Standort weist die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG:WfbM) Niedersachsen/Bremen während der Hannover Messe (4. bis 8. April) auf ihr breit gefächertes Spektrum hin. Zum ersten Mal ist sie auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen in Halle 6 (Stand A 48) vertreten.
„Mit diesem Messe-Platz machen wir in neuer Form die flächendeckende Vernetzung der Werkstätten in Niedersachsen deutlich“, betont Detlef Springmann, LAG:WfbM-Vorsitzender und Geschäftsführer der Lebenshilfe Braunschweig. „Wir sind in jedem Landkreis verteten - und so gibt es wohl kaum jemanden, der auf so vielfältige Art so kurze Wege zwischen Auftrageber und -nehmer anbieten kann. Da wir uns als zuverlässiger Partner der Wirtschaft etabliert haben, gibt es keinen relevanten Industriebereich, der nicht mit uns zusammenarbeitet. Allein in Niedersachsen repräsentieren wir fast 30.000 Arbeitsplätze.“
Messebesucher erhalten Informationen und Kontakte zum gesamten Leistungsverzeichnis der Werkstätten: „Es gibt fast nichts, was wir für Industrie, Handwerk und Industrie nicht erledigen könnten“, erklärt selbstbewusst Detelf Springmann. „Jeder Messetag ist zugleich ein Regionaltag und bietet so auf besondere Weise die Möglichkeit, mit Partnern und Kunden neue Projekte und Ideen zur weiteren Zusammenarbeit anzustoßen.
Bundesweit setzen immer mehr Unternehmen auf eine Zusammenarbeit mit den Werkstätten, auch aus Kostengründen. LAG:WfbM-Vorsitzender Detlef Springmann: „Sowohl Wirtschafts- als auch Sozialminister würdigen die Werkstätten für behinderte Menschen schon seit Jahren als, Standortfaktor für Deutschland‘.
Die Werkstätten für behinderte Menschen im Spannungsfeld von Wirtschaftsansprüchen und UN-Konvention beleuchtet ein Fachvortrag am Freitag, 8. April, 11 Uhr, im Saal „Rom“ (Tagungsbereich Halle 2). Es referiert Heino von Meyer, Leiter der OECD – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Deutschland.
Als größte weltweite Organisation, die sich besonders für wirtschaftliches Wachstum und hohe Beschäftigung in einer demokratischen Welt einsetzt, stellt sich die OECD den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen unserer Zeit. Das widerspiegelt sich in ihren international beachteten Studien. Im Fokus der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Niedersachsen / Bremen steht für diese Messe die Öffnung des allgemeinen Arbeitsmarktes für die Werkstattbeschäftigten. Dieser Themenschwerpunkt soll dazu beigetragen, das weit reichende Gesetz zum UNO-Übereinkommen über die Rechte behinderter Menschen von 2008 zu verwirklichen. Denn das stellt an die Politik und Wirtschaft gewaltige Anforderungen und verlangt eine Anpassung der Gesellschaft an die beeinträchtigten Menschen: Nicht der behinderte Mensch ist länger der Verantwortliche für den Grad seiner Integration, sondern die soziale Gemeinschaft mit ihren Institutionen und Rahmenbedingungen.
Für diese Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und den Werkstätten bietet sich auf der Hannover Messe eine besondere Plattform: Deren Motto lautet: „Get New Technology First“. Dies ließe sich gut ergänzen, wenn nicht gar relativieren, durch den Aspekt „People first!“ UNO und OECD treten dafür ein, eine für behinderte Menschen nutzbringende Verbindung von neuer Technologie und gesellschaftlicher Einbeziehung zu schaffen. Das ist das erklärte Ziel des Gesetzes zum UNO-Übereinkommen über die Rechte behinderter Menschen.