Zu einer ganz besonderen Premieren-Veranstaltung hatte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am 6. Mai nach Köln eingeladen - und rund 70 Frauen und Männer mit Behinderung waren gekommen. Zum ersten Mal veranstaltete der LVR einen Workshop für die Werkstatt-Räte im Rheinland - die gewählte Selbstvertretung der Beschäftigten mit Handicap in den 44 Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) im Rheinland.
Auf dem Programm standen neben dem allgemeinen Austausch über laufende Projekte Informationen über Rechte und Pflichten der Werkstatt-Räte und der Unterstützungsleistungen des LVR - in der Werkstatt und beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
"Aus dem politischen Auftrag nach Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Behinderung folgt für uns, dass wir noch stärker als bisher die Betroffenen direkt ansprechen. Daher ist es für uns wichtig, neben den regelmäßigen Gesprächen mit den Trägern der Werkstätten auch mit den Werkstatt-Räten in den Austausch zu kommen", sagte LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache.
Der LVR ist als bundesweit größter Kostenträger für Menschen mit Behinderung auch zuständig für die Finanzierung von Unterstützungsleistungen zur Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Wer nicht oder noch nicht zu einer Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in der Lage ist, erhält hier eine Beschäftigung, eine Tagesstruktur und Gelegenheit, soziale Kontakte zu knüpfen Dies sind im Rheinland rund 30.000 Menschen mit unterschiedlichen Behinderung.
Die in den rheinischen Werkstätten erforderliche Unterstützung finanziert der LVR mit rund 470 Millionen Euro im Jahr.
Zur Förderung des Übergangs von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt hat der LVR ein Modellprogramm aufgelegt, das individuelle Beratung sowie finanzielle Anreize und Zuschüsse für Arbeitgeber vorsieht.