Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat im Februar 2012 die jüngsten Zahlen über besetzte Werkstattplätze im Arbeitsbereich und die dort gezahlten Arbeitsentgelte veröffentlicht. Demnach waren im Jahr 2010 bundesweit 261.071 Plätze im Arbeitsbereich der Werkstätten für behinderte Menschen besetzt. Im Vergleich zu 2008 bedeutet das einen Zuwachs von 3,7 Prozent.
Die Entgelte der Beschäftigten im Arbeitsbereich der Werkstätten sind im Bundesdurchschnitt ebenfalls gestiegen. Sie sind abhängig vom erwirtschafteten Arbeitsergebnis und werden den Werkstattbeschäftigten zu den ergänzenden Grundsicherungsleistungen ausgezahlt. Betrug das monatliche Arbeitsentgelt im Jahr 2008 noch durchschnittlich 167,79 Euro, waren es im Jahr 2010 179,39 Euro.
Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede hinsichtlich der Höhe und der Entwicklung der Arbeitsentgelte: so wurden in Bremen im Jahr 2010 durchschnittlich 218,29 Euro gezahlt, in Sachsen dagegen 120,53 Euro.
Die größten Steigerungen hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitsentgelte verzeichnete das Bundesland Nordrhein-Westfalen: hier sind die Arbeitsentgelte im Zeitraum 2008–2010 um 18,6 Prozent gestiegen. Im Saarland und in Brandenburg war die Entwicklung dagegen mit minus 5,9 bzw. minus 5,5 Prozent rückläufig.
Menschen, die einen Rechtsanspruch auf die Leistung Werkstatt haben, sind voll erwerbsgemindert. Werkstätten haben eine umfassendere Aufgabe als die Produktion und Produktivität. An erster Stelle stehen berufliche und persönlichkeitsbildende Förderung durch individuell angepasste Arbeit und Förder-, Bildungs- und Therapiemaßnahmen.
Unter http://www.bagwfbm.de/category/34 finden Sie die statistischen Daten zu den Arbeitsentgelten 2008–2010 für alle Bundesländer aufgeschlüsselt.
Arbeitswelt
22.02.12
Statistik: Belegte Werkstattplätze und Arbeitsentgelte im Arbeitsbereich 2008–2010