Arbeitswelt 17.07.12
Hausmeisterhelfer-Projekt macht Schule in NRW
Wappen von Nordrhein-Westfalen
© Wikipedia
Köln. Juli 2012. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) startet in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW ein Projekt zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung als Hausmeistergehilfen an sieben Kölner Schulen. Insgesamt elf Frauen und Männer mit Behinderung, die in den Gemeinnützigen Werkstätten Köln beschäftigt sind, können im Schulalltag als Unterstützungskraft für Verwaltung bzw. Service- und Gebäudedienstleistungen der Schule ihre beruflichen, administrativen und handwerklichen Fähigkeiten erproben und ausbauen.
 
Sie bleiben Beschäftigte der Gemeinnützigen Werkstätten und werden weiterhin von den dortigen Fachkräften unterstützt und gefördert. Die Werkstatt übernimmt auch die fachliche Begleitung am Arbeitsplatz. Mit dem neuen Modellprojekt wird eine Kooperation verschiedener Kölner Beteiligter fortgeführt, die Anfang des Jahres ausgelaufen war.
 
„Das Projekt macht Sinn, denn an den Schulen sind die Hausmeisterhelfer und -helferinnen mitten drin im Leben“, sagte der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider. „Die Beteiligten erleben, dass ihre Arbeit gefragt ist und eine echte Hilfe darstellt. Und sie erwerben Fertigkeiten und Sicherheit, wenn sie sich in diesem Umfeld beruflich bewähren. Diese Idee hat uns so überzeugt, dass wir den Ansatz auf eine breitere Grundlage stellen wollen und jetzt ein landesweites Projekt vorbereiten.“

„Der Job als Hausmeister-Assistenz an der Schule bedeutet für die Menschen mit Handicap die Herausforderung, sich mit realen Alltags- und Arbeitsbedingungen auseinander zu setzen und an ihnen zu wachsen. Betriebsintegrierte Arbeitsplätze wie diese können daher eine Brücke sein in ein Berufsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, erklärte die LVR-Direktorin Ulrike Lubek. Und in den Fällen, in denen dies aufgrund der behinderungsbedingten Einschränkungen nicht realistisch sei, biete diese Form der Beschäftigung ein höheres Maß an Inklusion als die tägliche Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen, so Lubek: „Die Hausmeister-Helferinnen und -Helfer sind eine Bereicherung für die Schule und ihre Anwesenheit in der Schule betont das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Handicap im Arbeitsleben.“
 
Der LVR finanziert diese Unterstützung seitens der Werkstatt im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung und übernimmt außerdem die Kosten für die Arbeitsleistung der beiden Hausmeister-Helfer an den beiden beteiligten LVR-Förderschulen Belvederestraße und Johann-Joseph-Gronewald. Das Land NRW fördert das Projekt darüber hinaus mit rund 50.000 Euro für die Entgelte der Hausmeister-Helfer der anderen Schulen sowie für die Evaluation und Öffentlichkeitsarbeit des Projekts. Dabei geht es um die Evaluation der Gelingensbedingungen - welche Rahmenbedingungen sind geeignet für die Übertragung dieser Beschäftigungsform? – und um die Präsentation des Ansatzes gegenüber anderen Schulträgern.
 
Das neue Projekt von LVR und NRW-Arbeitsministerium wird auch durch Mittel des Europäischen Sozialfonds unterstützt. Es ist auf ein Jahr angelegt und ermöglicht die Fortsetzung einer Kooperation zwischen der Stadt Köln, den Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH, dem NRW-Schulministerium und dem LVR, die Anfang 2012 ausgelaufen war. Diese hat bereits erste Erfahrungen und Erkenntnisse für ein landesweites Projekt geliefert, das derzeit vom Land und den Landschaftsverbänden vorbereitet wird.

Text: Martina Krause (LVR)


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