Am 28. Mai 2014 stellte die Bertelsmann Stiftung ihr Positionspapier zu „Inklusion in der beruflichen Bildung“ in Berlin vor. Die unternehmerorientierte Stiftung hatte Vertreter aus Politik, Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Beruflicher Bildung zu einem Austausch in ihre Repräsentanz in Berlin geladen. Das Thema war: Wie Ausbildung in Deutschland inklusiver gestaltet werden kann. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) wurde von der stellvertretenden BAG WfbM-Vorsitzenden Vera Neugebauer und dem Bildungsreferenten Thomas Bauer vertreten.
Unter den Gesichtspunkten Fachkräftemangel und Ziele der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen wurde die duale Ausbildung in Deutschland analysiert. Die Untersuchung betrachtete auch das Übergangssystem Schule-Beruf und die Qualifizierung von Menschen mit Behinderung durch Werkstätten. In der Analyse kommt die Bertelsmann Stiftung zu dem Schluss, dass die Berufliche Bildung in Werkstätten in ihrer Struktur sehr vielfältig ist und „beliebig erscheine“. Daraus folgernd entwickelte die Stiftung die Forderung, dass die Berufliche Bildung sich an anerkannten Ausbildungsberufen orientieren solle.
Von Seiten der BAG WfbM wurde die Chance genutzt, die Aktivitäten rund um das Fachkonzept und die Zusammenarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft und den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen vorzustellen. Die BAG WfbM signalisierte deutlich ihr Interesse daran, den begonnenen Dialog weiterzuführen und ihre Expertise in das Projekt der Bertelsmann Stiftung einfließen zu lassen. Die inhaltliche Orientierung der Werkstätten an den anerkannten Ausbildungsberufen könnte im dritten Band der Projektpublikation abgebildet werden.
Die Bertelsmann Stiftung engagiert sich mit dem Reformprojekt „Chance Ausbildung“ für einen Paradigmenwechsel bei der Gestaltung des Ausbildungssystems. Ziel des Projektes ist es, das deutsche Ausbildungssystem so flexibel zu gestaltet, dass es an die unterschiedlichen Ausgangslagen und Fähigkeiten von jungen Menschen angepasst wird.
Die Dokumentation des Projektes „Chance Ausbildung“ gliedert sich in drei Bände:
1. Hintergründe kennen
2. Position beziehen
3. Praxis gestalten.
Weitere Informationen zu „Chance Ausbildung“ finden sich unter: www.chance-ausbildung.de