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Werkstätten für behinderte Menschen sind weiterhin unverzichtbar
Günter Baaske, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie in Brandenburg (SPD) hat den Werkstätten für behinderte Menschen in Brandenburg seine Unterstützung und den Erhalt des Leistungsangebotes zugesichert. Werkstätten seien weiterhin unverzichtbar für Menschen mit einer besonders schweren Behinderung, sagte Baaske am 28. August 2014 auf der Konferenz der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Behinderte Menschen Brandenburg (LAG WfbM).

Die LAG WfbM hatte im Vorfeld der Landtagswahlen am 14. September 2014 die behindertenpolitische Sprecher und die Spitzenkandidaten der Fraktionen im Landtag nach Potsdam eingeladen. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin und rbb-Moderatorin Carla Kniestedt.
 
Der Vorsitzende der LAG WfbM Brandenburg, Bernd Reinicke, machte darauf aufmerksam, dass die meisten Werkstattbeschäftigten dem Arbeitsalltag auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kaum gewachsen sind. "Und wenn, dann nur mit erheblicher Unterstützung, die wesentlich teurer wird als die Arbeit in unseren Werkstätten", so Reinicke.

Der LAG WfbM-Vorsitzende stellte den anwesenden Politikern die Finanzierungssituation der Brandenburger Werkstätten vor. Werkstattnotwendige Betriebskosten werden nicht ausreichende refinanziert. In Folge der Kommunalisierung der Eingliederungshilfe unterscheidet sich die Qualität der Betreuung behinderter Menschen in den einzelnen Landkreisen je nach kommunaler Finanzlage.
 
Sozialminister Baaske bezog sich seinem Grußwort auch auf seine persönlichen Erfahrungen. In mehreren bis zu einwöchigen Praktika habe er die Erkenntnis gewonnen, dass der Übergang von Menschen mit Behinderung auf einen nicht unproblematischen Arbeitsmarkt in jedem Einzelfall gut überlegt werden müsse. Wir müssten darauf achten, so Baaske, dass wir das in der Werkstatt gut funktionierende Solidarprinzip von leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Menschen mit Behinderungen nicht aus dem Gleichgewicht bringen.

Alle anwesenden im Landtag vertretenen Parteien sprachen sich sehr deutlich für den Erhalt und Entwicklung von Werkstätten aus. Ein Schwerpunkt lag auch auf der Frage, wie zukünftig sehr schwer behinderter Menschen Teilhabe am Arbeitsleben in der Werkstatt bzw. in das verlängerte Dach der Werkstatt (§ 136 Abs. 3 SGB IX) ermöglicht werden kann. Alle Fraktionen sagten ihre Unterstützung zu.

In den 28 Brandenburger Werkstätten arbeiteten rund 12.000 Menschen, meist mit sehr schweren Behinderungen. Bund und Land hatten die Brandenburger Werkstätten in den Jahren 1993 bis 2005 mit 128 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus fördere die Landesregierung auch die Eingliederung von Menschen mit Handicaps in den allgemeinen Arbeitsmarkt. So sollen in den kommenden zwei Jahren 65 Ausbildungs- und 200 neue Arbeitsplätze für Menschen mit schweren Behinderungen geschaffen werden.


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