Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sucht im Rahmen des Wettbewerbs Light Cares Kooperationsprojekte, die innovative Alltagslösungen für Menschen mit Behinderung mithilfe von photonischen Open Source-Technologien entwickeln. Nach Eingang der Projektskizzen bis zum 31. März 2016 werden zehn Projekte ausgewählt, die jeweils mit bis zu 100.000 Euro gefördert werden sollen.
Bei den gesuchten Projekten handelt es sich um solche, bei denen beispielsweise Hilfsmittel mit photonischen Verfahren (zum Beispiel 3D-Druck, Lasercutting) hergestellt werden. Es können aber auch Projekte sein, bei denen Hilfsmittel entstehen, die auf photonischen Komponenten basieren. Die Wettbewerbsplanung sieht vor, die Projektergebnisse frei verfügbar zu machen.
Öffentliche Aufmerksamkeit durch Wettbewerb
Mit dem Light Cares Wettbewerb möchte das BMBF den Erfindungsreichtum der „Maker-Szene“ nutzen und gleichzeitig fördern. Die Maker-Szene besteht aus Menschen, die in Eigenregie wirtschaftlich erschwingliche Lösungen für technische Probleme entwickeln – und all das in der Regel mit frei zugänglichen Technologien (Open Source Technologien). Der Wettbewerb hat nicht nur den Vorteil, dass dabei nützliche und für jeden zugängliche Produkte und Konzepte entstehen. Es wird damit auch auf die Problemstellungen aufmerksam gemacht, denen Menschen mit Behinderung jeden Tag begegnen.
Das Wettbewerbsziel, dass Menschen mit Behinderung von den Potenzialen der Digitalisierung und Do-It-Yourself-Bewegung profitieren, soll nicht nur ihren Alltag entscheidend verbessern, sondern auch mehr Teilhabe ermöglichen. Außerdem lautet die Prämisse, dass Menschen mit Behinderung bei der Lösungsfindung mit eingebunden werden.
Werkstätten sind gefragt
Dementsprechend richtet sich dieser Wettbewerb auch an Werkstätten. Denn gerade dort werden täglich individuelle Lösungen für und mit Menschen mit Behinderung mit einfachen Mitteln konzipiert und verwirklicht. Durch die Teilnahme an dem Wettbewerb ergeben sich im Idealfall außer der Förderung auch Vernetzungen mit Wissenschaft und Industrie, die genutzt werden können, um weitere Kooperationen zu initiieren oder individuelle Werkstattlösungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dabei sein, lohnt sich in jedem Fall.
Einen Vorgeschmack auf das hohe Innovationspotenzial der Maker-Szene bot die Light Cares-Ausstellung vom 10. bis 18. Oktober 2015 in Berlin, die auch den Auftakt zum Wettbewerb bildete. Die Aussteller präsentierten dort ihre Erfindungen, zu denen unter anderem 3D-gedruckte Handprothesen, taktile Karten für Blinde aus dem 3D-Drucker, eine Alterssimulation per Virtual-Reality-Brille, ein 360-Grad Navigationsgürtel und ein Rollstuhl, der per Kamera über die Augenbewegung gesteuert wird, gehörten.
Die genauen Teilnahmevoraussetzungen für den Wettbewerb sind in der ausführlichen Bekanntmachung zu finden.