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Staatssekretärin Fahimi informiert sich über Werkstattangebot
Kathrin Völker, Yasmin Fahimi, Martin Berg und Philipp Hirth trafen sich am 31. März 2016 in Berlin
© Archiv Stephanus-Stiftung
Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM, begrüßte die Staatssekretärin und zeigte sich hocherfreut über das persönlichen Kennenlernen und die interessierte Offenheit, die Fahimi gegenüber dem Angebot der Werkstätten an den Tag legte. Betriebsstättenleiter Bernd Werning führte die Besucher durch die unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Dabei waren es die dort beschäftigten Menschen mit Behinderung selbst, die ihre Tätigkeiten im Detail vorstellten. Ob Textildruck, Metallverarbeitung oder Gastronomie: Die Vielfalt der Werkstattleistung macht es den Menschen mit Behinderung möglich, ein ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechendes Angebot zu wählen.
Sichtlich beeindruckt stellte Fahimi im anschließenden Fachgespräch noch einmal klar: Die Zielrichtung der Bundesregierung in der aktuellen Gesetzgebungsdebatte geht nicht allein in Richtung Integration auf den Arbeitsmarkt. Ein wesentlicher Impuls ist auch das Bekenntnis zu und die Weiterentwicklung der Werkstattleistung. Denn, auch das zeigten die Gespräche mit den Beschäftigten: Für viele Menschen mit Behinderung ist die Werkstatt der Ort, an dem sie sich wohl fühlen und der ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht – nicht als Alternative zum allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern als Alternative zu einem Leben in Abhängigkeit von der sozialen Sicherung ohne Arbeitsumfeld und sinnvolle Betätigung.
Die BAG WfbM nutzte die Möglichkeit, nicht nur die Arbeit der Werkstätten anschaulich zu machen, sondern auch Botschaften zu senden. Kathrin Völker, kommissarische Geschäftsführerin der BAG WfbM, verdeutlichte am Beispiel der Umsatzsteuerproblematik, dass es über das Bundesteilhabegesetz hinaus gesetzliche Bereiche gebe, die einen gravierenden Einfluss auf die Angebote der Werkstätten haben können. Fahimi zeigte sich überrascht, dass gerade die sozialraumorientierten Dienstleistungsbereiche nicht vom einstmals intendierten Nachteilsausgleich profitieren sollten. Auch wenn sie keine schnelle Lösung in Aussicht stellen konnte, versprach sie, das Thema in der Diskussion aufzugreifen.
Zum Abschluss bekräftigte Martin Berg, dass es den Werkstätten darum gehe, die Werkstattleistung im weiten Feld der Angebote der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe klar zu positionieren und weiterzuentwickeln. Er erneuerte das Angebot von Seiten der Werkstätten, sich aktiv einzubringen und der Politik als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung zu stehen.