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Werkstatträte als Multiplikatoren für berufliche Fort- und Weiterbildung
Weit über 100 interessierte Werkstatträte nahmen an den speziell für sie geplanten Workshops zum Thema Berufliche Qualifizierung- und Weiterbildung teil. Ziel der Workshops war es, den Werkstatträten exemplarisch und anhand von Praxisbeispielen die Möglichkeiten eines integrativen Weiterbildungskonzepts für Werkstätten darzustellen.

Drei Schwerpunkte bildeten die Grundlage der Information

  1. Organisatorische Verankerung der Fort- und Weiterbildung in der Werkstatt
  2. Exemplarisches Vorstellen einer Qualifizierungsmaßnahme (Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten)
  3. Praktische Durchführung einer Schulungseinheit (Ergonomie Heben und Tragen)
Zunächst ging es um die Einbindung der beruflichen Qualifizierung in die Organisation einer WfbM. Anhand des Zentralen Fortbildungsreferats in der GWW Sindelfingen wurde deutlich, daß kontinuierliche und gezielte Schulungsmaßnahmen auch im Werkstattalltag umgesetzt werden können. Aus dem zunächst als Referat geplanten Vortrag entwickelte sich spontan eine rege und lebendige Diskussion. Die gezielten und fachkundigen Fragen und das große Interesse der Werksatträte zeigten nicht nur den Informationsbedarf, sondern machten auch deutlich, daß sie sich als Vertreter und Multiplikatoren für ihre Kolleginnen und Kollegen in den Werkstätten sehen.

In der Diskussion wurde die Wichtigkeit und Notwendigkeit beruflicher Fort- und Weiterbildung in der Werkstatt deutlich. Nicht nur in der Produktion gilt die Aussage: „Qualitätssicherung ist auch Zukunftssicherung“. Dies trifft in noch weit höheren Maße auch für die persönliche Weiterentwicklung jedes einzelnen Werkstattbeschäftigten zu. Überraschend deutlich wurde auch das große Gefälle systematischer, beruflicher Bildung in den einzelnen Werkstätten. Dies gilt nicht nur bei generellen Fortbildungsangeboten, sondern auch für die Mitwirkung und Mitbestimmung in Gremien wie den dem Sicherheitsausschuß usw.

Die von den Werkstatträten eingebrachten aktuellen Beispiele und Erfahrungen zeigten daß hier noch großer Handlungsbedarf besteht. Wie können wir uns nun gegenseitig unterstützen, voneinander lernen? Vermehrte gegenseitige Besuche könnten eine Maßnahme sein, war das Fazit dieses ersten Themenbereichs. Wie Modulreihen und Fortbildungsangebote entwickelt werden können, war das zweite Schwerpunktthema. Anhand der inzwischen erfolgreich verlaufenden Schulungsaktivitäten zum Sicherheitsbeauftragten mit Abschlußzertifikat der Berufsgenossenschaft erläuterte Herr Kappler die Systematik. Er berichtete über Anfangsschwierigkeiten und welche Ziele die GWW mit dieser Maßnahme verfolgt. Bei den theoretischen und praktischen Schulungseinheiten wurde die Umsetzung des Lernkonzeptes, sowie die Schulungsabläufe vorgestellt. Dabei konnten die Teilnehmer die richtige Anwendung und den fachgerechten Gebrauch von persönlicher Schutzausrüstung üben und hatten Gelegenheit, ganz praktisch das Heben und Tragen von Lasten zu üben. Auch hier entstand ein lebendiger, offener Dialog, bei dem die Workshop-Teilnehmer Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag und ihre Erfahrungen mit einbrachten.

In der Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen wurde das Interesse an den Möglichkeiten beruflicher Bildung geweckt und der Wunsch, in der eigenen Werkstatt die Fortbildungsmöglichkeiten auszubauen oder weiterzuentwickeln. Fragen wie: Können auch Werkstattbeschäftigte an Schulungsangeboten in Sindelfingen teilnehmen, oder könnten wir euch einmal im Rahmen eines Werkstatträteaustauschs vor Ort besuchen, wurden offen angesprochen.

Beeindruckend für uns als Referenten war das überaus große Interesse der Workshopteilnehmer und deren Mitarbeit über die gesamte Dauer, sowie das feste Bestreben, das Gehörte und Erlebte mit in ihren Werkstattalltag zu transportieren.

Daß eine solche gezielte Veranstaltung für Werkstatträte sinnvoll und notwendig ist, wurde bei der Verabschiedung noch einmal deutlich. „So etwas muß in Nürnberg unbedingt wiederholt werden“, war die eindeutige Wunsch an uns als Referenten, und wir geben diese Forderung gerne an die BAG: WfbM weiter.

R. Röhm, B. Schmidt-Bachaly, A. Kappler
Zentrales Fortbildungsreferat der GWW Sindelfingen



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