Panorama 29.03.17
Werkstätten:Messe 2017 eröffnet
Martin Berg, BAG WfbM-Vorstandsvorsitzender eröffnet die Werkstätten:Messe 2017
© BAG WfbM | U. Niklas
Am Mittwoch, den 29. März 2017 wurde die zwölfte Werkstätten:Messe in Nürnberg eröffnet. Martin Berg, BAG WfbM-Vorstandsvorsitzender, hieß die zahlreichen Gäste willkommen und dankte ihnen für ihr Kommen. Besonders freute Berg sich über die Vertreter aus Rheinland-Pfalz, das in diesem Jahr „Bundesland im Fokus“ ist.

Talkrunde
Die Bundesregierung hat mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) und Novellierung der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung neue Rahmenbedingungen für die Eingliederungshilfe gesteckt. Die allgegenwärtige Frage nach der Umsetzung beschäftigte auch die Teilnehmer der Talkrunde im Rahmen der Eröffnung der Werkstätten:Messe.

Die Bundesländer stehen nun vor der Aufgabe, die Vorgaben des Bundes umzusetzen, indem sie Ausführungsgesetze verfassen. Vor diesem Hintergrund diskutierten auf dem Podium Johannes Hintersberger, bayerischer Staatssekretär für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, David Langner, rheinland-pfälzischer Staatssekretär für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Kerstin Tack, behindertenpolitische Sprecherin der SPD, Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Richard Bartsch, Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, und Martin Kisseberth, Vorstandsmitglied der Werkstatträte Deutschland. Für die BAG WfbM saß Vorstandsvorsitzender Martin Berg auf dem Podium.

Teilhabechancen erhöhen
„Menschen mit Behinderungen sollen so leben können, wie alle anderen auch – mittendrin und von Anfang an! Arbeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. In Rheinland-Pfalz hilft seit zehn Jahren das Budget für Arbeit Werkstattbeschäftigten dabei, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und bietet Arbeitgebern die Chance, hoch motivierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu beschäftigen. Durch die Verankerung im Bundesteilhabegesetz erhoffe ich mir, dass noch mehr Menschen das Budget für Arbeit nutzen, um gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen zu schaffen“, erklärte der rheinland-pfälzische Sozialstaatssekretär David Langner.

Bildung anerkennen
Während das bundesweite Budget für Arbeit eine begrüßenswerte Neuerung des BTHG ist, bleibt neben dem Zugang zur Werkstattleistung für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf das Thema anerkannte Qualifizierungsabschlüsse in Werkstätten eine wichtige Baustelle. Denn diese hat das BTHG unberücksichtigt gelassen. „Wir brauchen qualifizierte Abschlüsse, die individuell beschreiben, welche Fähigkeiten jeder einzelne Werkstattbeschäftigte erworben hat. Nur dann kann eine dauerhaft erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben – in welcher Form auch immer – gelingen“, bekräftigte Martin Berg.

Verleihung der „exzellent“-Preise
Den Höhepunkt der Eröffnung bildete die Bekanntgabe der Preisträger der „exzellent“-Preise. Ausgezeichnet wurden gute Beispiele aus der Praxis. Über die Verleihung des „exzellent“-Preises freuten sich das Rudolf-Sophien-Stift mit ihrem Bildungskonzept „Inklusion braucht Raum“, die Hannoverschen Werkstätten mit ihrem Kooperationsprojekt „VIA4all“ und die Stiftung Mensch mit dem in der Werkstatt hergestellten Schlafstrandkorb. Auch die Nominierten können stolz sein. Denn sie sind der beste Beweis dafür, dass Werkstätten innovativ und immer in Bewegung sind.


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