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Mitglieder der BAG WfbM denken den Wandel der Werkstätten weiter
Plenum beim Mitglieder:Dialog in Frankfurt.
Plenum beim Mitglieder:Dialog in Frankfurt.
Am 13. November 2018 fand in Frankfurt der erste von zwei diesjährigen Mitglieder:Dialogen statt. Rund 110 Fach- und Führungskräfte versammelten sich, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der BAG WfbM über gegenwärtige und bevorstehende Herausforderungen für die Arbeit für Menschen mit Behinderung sowie das diesbezügliche Potenzial von Werkstätten zu diskutieren.

Wandel von innen heraus
Die Grundlage für den Austausch bildete das im April veröffentlichte Positionspapier „Werkstatt im Wandel“, in dem der Vorstand der BAG WfbM seine Positionen für die Weiterentwicklung der Werkstattleistung vorstellte. Bei dem ersten Mitglieder:Dialog diskutierten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in acht Arbeitsgruppen (Beteiligung von Werkstattbeschäftigten, Werkstattleistung im Sozialraum, Durchlässigkeit des Systems Werkstatt, Berufliche Bildung, transparentes Entgeltsystem, Vernetzung, Digitalisierung und Wirksamkeit der Werkstattleistung) die Kernpunkte und Ideen für eine Weiterentwicklung und andererseits die Schwierigkeiten bei der Umsetzung.

Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM bei der Eröffnung.
Der Vorstandsvorsitzende der BAG WfbM, Martin Berg, motivierte in seinen Eröffnungsworten die teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter der Werkstätten, die bevorstehenden Herausforderungen aufgeschlossen anzunehmen und die Weiterentwicklung der Werkstattleistung proaktiv mitzugestalten: „Ich bin überzeugt davon, dass wir als Werkstattszene in der Lage sind, die Reorganisation von innen heraus anzustoßen und Antworten auf neue Anforderungen der Arbeitswelt zu geben.“

Radikal digital denken
Managementberater Dr. Jens-Uwe Meyer beim Impulsvortrag.
Managementberater Dr. Jens-Uwe Meyer beim Impulsvortrag.
© BAG WfbM
Das Thema „Wandel und Innovation in Unternehmen“ griff anschließend der Managementberater Dr. Jens-Uwe Meyer am Beispiel der Digitalisierung in einem Impulsvortrag auf. Er wies darauf hin, dass die Digitalisierung keine einfache innovative Erneuerung sei, sondern vielmehr der Prozess einer kompletten Umstrukturierung eines bestehenden Systems. So sei es an der Zeit, sich unbequemen Fragen zu stellen, Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und radikal digital zu denken. Der Aufbau einer Innovationskultur solle proaktiv angegangen werden, um sich die Chancen und Potenziale, welche die Digitalisierung mit sich bringe, zunutze zu machen.
Darüber, dass Digitalisierung ein Thema ist, mit dem sich Werkstätten auseinandersetzen müssen, herrschte auch in der entsprechenden Arbeitsgruppe Einigkeit. Chancen sahen die Teilnehmer vor allem in den Bereichen der Auftragsakquise und in neuen Assistenzsystemen.

Beteiligung und Befähigung von Werkstattbeschäftigen
In der Arbeitsgruppe zur Beteiligung von Werkstattbeschäftigen wurde als wichtigste Aufgabe die Befähigung und Begleitung der Beschäftigten identifiziert, da dies eine der wesentlichen Voraussetzungen für starke Werkstatträte und Frauenbeauftragte ist. Auch in der Arbeitsgruppe zum Thema Transparentes Entgeltsystem fielen die Stichwörter Beteiligung und Befähigung häufig. Bei der Erarbeitung von beispielsweise Rahmenentgeltordnungen sollten Beschäftigte miteinbezogen werden.

Umdenken notwendig und Chancen erhöhen
Als ganzheitliches Thema identifizierten die Teilnemer die Durchlässigkeit der Werkstattleistung. Dafür ist jedoch eine entsprechende Unternehmens- und Personalentwicklung sowie Umdenken aller Beteiligten notwendig, so das gemeinsame Credo aus der Arbeitsgruppe zum Thema Durchlässigkeit. In der Diskussion um das Thema Wirksamkeit in der gleichnamigen Arbeitsgruppe kristallisierte sich heraus, dass es einen Bedarf für transparente Lesitungsbeschreibungen und sowohl quantitative als auch qualitative Indikatoren gibt. In der Arbeitsgruppe zu Beruflicher Bildung war man sich einig, dass es sich bei Beruflicher Bildung um eine der Kernkompetenzen der Werkstattleistung handele und diese auch über den Berufsbildungsbereich hinaus eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Menschen in Werkstätten birgt die Möglichkeit, ihnen möglichst viele verschiedene Chancen zu eröffnen und ihre Leistungsfähigkeit zu erhöhen.

Öffnung nach außen
Arbeitsgruppe beim Mitglieder:Dialog.
Arbeitsgruppe beim Mitglieder:Dialog
© BAG WfbM
Eine starke Befürwortung für einen intensiveren Austausch der Werkstattszene und der notwendigen Öffnung in Sozialraum, um eine zukünftig breitere Angebotsvielfalt der Leistungen und einen positiven Imagewandel zu erreichen, waren Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu den Themen Vernetzung und Sozialraumorientierung. In den angeregten Diskussionen in allen Arbeitsgruppen wurden Denkanstöße geliefert oder Lösungsansätze debattiert, die der BAG WfbM wertvollen Input insbesondere für das Projekt „Gute Werkstatt“ lieferten, welches zukünftig die Weiterentwicklung der Werkstattleistung begleiten und die Mitglieder in der externen Kommunikation gezielt unterstützen wird.
Der zweite Mitglieder:Dialog findet am 4. Dezember 2018 in Berlin statt.


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