Es gibt immer mehr Fußballfrauenteams in Werkstätten. Zum ersten Mal wird in NRW die Landesmeisterin ausgespielt.
© Carsten Kobow
Am 1. Mai 2019 findet um 17:15 Uhr das DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg statt. Im Rahmenprogramm werden erstmals vier Teams am NRW-Ausscheid für Frauenteams aus Werkstätten für behinderte Menschen teilnehmen. Unterstützt wird die Veranstaltung von der DFB-Stiftung Sepp Herberger, vom Fußball-Verband Mittelrhein sowie von der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Nordrhein-Westfalen. Um den Titel spielen werden die SG Bottrop Bocholt, die ISG Eben-Ezer Lemgo, Hephata Mönchengladbach und Integra Bielefeld. Das Siegerinnenteam spielt am 16. September 2019 in der Sportschule Duisburg-Wedau gemeinsam mit sieben weiteren Frauenteams um den Deutschen Meisterinnentitel.
Seit dem Jahr 2000 lädt die BAG WfbM in Kooperation mit der Sepp-Herberger-Stiftung, dem Deutschen Behindertensportverband sowie Special Olympics Deutschland alljährlich 16 Männerteams sowie derzeit acht Frauenteams mit rund 300 aktiven Spieler*innen zu dieser nationalen Endrunde ein. Auf Kleinfeld (60 x 40 m) im Modus sieben gegen sieben wird die/der Deutsche Meister*in ausgespielt.
Acht Frauenteams kämpfen am 16. September 2019 in Duisburg-Wedau um den Meisterinnentitel.
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„Bisher war es im Frauenbereich zumeist so, dass sich alle Teams automatisch für die Endrunde qualifizierten“, sagt Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer und Projektleiter bei der DFB-Stiftung Sepp Herberger. „Jetzt haben wir in Nordrhein-Westfalen erstmals die Situation, dass wir tatsächlich ein Ausscheidungsturnier anbieten können. Und das DFB-Pokalfinale der Frauen ist dafür der perfekte Anlass. Alle Teilnehmerinnen können sich im Anschluss an das Turnier das Endspiel live im Stadion anschauen.“
Kempf freut sich über die wachsende Fußballbegeisterung in den Werkstätten: „Die steigenden Fußballteamzahlen zeigen uns, dass auch immer mehr Frauen in den Werkstätten für behinderte Menschen fußballbegeistert sind. Ich wünsche mir, dass die teilnehmenden Spielerinnen auch in einem Klub in ihrer Nähe ihrem Sport nachgehen können. Es gibt kaum einen besseren Weg, als Menschen mit Behinderungen über die Gemeinschaft eines Vereins in die Gesellschaft zu integrieren.“
Sport spielt in den bundesweit rund 700 Werkstätten eine wichtige Rolle
Gerade der Fußball habe hier eine besondere Bedeutung betont Kempf: „Bisher war das in erster Linie eine Männerdomäne. Es ist gut, dass es uns jetzt nach und nach gelingt, das aufzubrechen, um auch den Frauen mit Handicaps die Teilnahme an der Meisterschaft und das aktive Sporttreiben zu ermöglichen.“ Perspektivisch sollen künftig in allen Bundesländern Qualifikationsturniere ausgetragen werden. Der Anfang ist gemacht.
Weitere Informationen zum Fußball in Werkstätten finden Sie unter www.fussball-wfbm.de .