Am Donnerstag (20. Juli 2006) mußten hessische Alten- und Wohnheime für behinderte Menschen zum ersten Mal besondere Hitze-Vorkehrungen treffen. Das Sozialministerium löste den neu geschaffenen Hitzealarm aus.
Betroffen sind die Einrichtungen in Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und in neun anderen Kommunen in Südhessen. Sie müssen jetzt festgelegte Schutzmaßnahmen für die Bewohner treffen, teilte das Ministerium mit. Unter anderem müssen sie regelmäßig die Raumtemperatur prüfen und notfalls für Kühlung sorgen. Außerdem müssen sie darauf achten, daß die Bewohner genug trinken.
Das Ministerium stützt sich auf eine Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes. Danach können die gefühlten Temperaturen in Südhessen zwischen 32 Grad in Friedberg und 35 Grad in Dietzenbach erreichen. Offenbach, Frankfurt und Darmstadt liegen mit 34 Grad nur knapp darunter. Auch für Freitag hat das Ministerium erneut Hitzealarm ausgelöst.
Hessen hat das Warnsystem als Reaktion auf die Hitzewelle vom Sommer 2003 eingerichtet. In dem Jahr waren überdurchschnittlich viele alte Menschen gestorben. Die Hitzewarnung sieht zwei Stufen vor: Wenn sich hohe Temperaturen ankündigen, werden zunächst Alten- und Wohnheime für behinderte Menschen sowie Pflegedienste informiert. Die Behörden kontrollieren per Stichprobe, ob die angeordneten Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Droht eine längere Hitzeperiode, tritt die zweite Stufe ein: Dann wird die gesamte Bevölkerung gewarnt.
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