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Teilhabe am Arbeitsleben während der Pandemie
Uns alle begleitet die Pandemie seit Monaten. Masken tragen beim Einkaufen, in fast allen Situationen Abstand halten, keine großen Feste, keine weiten Reisen. Einige betreffen die Einschränkungen mehr als andere, wie zum Beispiel die Mitarbeitenden von Seniorenhäusern. Natalie Weyts, Beschäftigte der Werthmann Werkstätten auf einem betriebsintegrierten Arbeitsplatz und ihre Patin, Simone Gassenhuber, arbeiten in der Wäscherei des Seniorenhauses Habbecker Heide in Finnentrop.

Sie geben einen kleinen Einblick in die Veränderungen, welche die Corona Pandemie im Arbeitsleben für sie mit sich gebracht hat. „Corona hat alles auf den Kopf gestellt“, berichtet Simone Gassenhuber, die seit 10 Jahren Natalie Weyts bei der Tätigkeit im Caritas Seniorenzentrum zur Seite steht. „Für uns gab es von Anfang an kein „Wir bleiben Zuhause“. Wir können ja unsere Arbeit nicht liegen lassen.“ Verständlicherweise, denn in ihrem Bereich wird die Wäsche des gesamten Hauses gewaschen, gebügelt, gefaltet, gepatched, ausgebessert und sortiert. Das Rad hier steht niemals still. „Das alles passiert unter verschärfteren Hygienemaßnahmen als wir sie ohnehin schon praktiziert haben,“ führt sie weiter aus. Die Wäsche wird bei jedem Waschgang desinfiziert, Schmutzwäsche und saubere Wäsche dürfen nicht mehr in einem Raum bearbeitet werden, die Mitarbeitenden tragen durchgehend eine Mund-Nasen-Bedeckung. „Als es in diesem Sommer so heiß war, war dies besonders beschwerlich. Die Maschinen, Bügeleisen und Trockner strahlen ja zudem auch noch Wärme ab,“ erzählt Natalie Weyts aus ihrem Berufsalltag. Und dies ist nicht das einzige, welches den ohnehin körperlich anstrengenden Beruf noch ein bisschen anstrengender macht. „Der Bürgerbus fährt nicht mehr von der Haltestelle am Bahnhof zum Seniorenzentrum.“ Das bedeutete jeden Morgen einen zusätzlichen Fußmarsch von circa 20 Minuten steil den Berg hinauf zum Arbeitsplatz. Mittlerweile fährt der Bürgerbus wieder.

Dort angekommen heißt es am Eingang Fieber messen, Hände desinfizieren, Schutzkittel anziehen. „In der ersten Zeit, im Lock-Down, waren wir auf Maskenspenden angewiesen. Viele haben für unser Haus Masken genäht, das hieß dann zugleich wieder mehr Wäsche.“ Aber bei einem sind die beiden Damen sich einig: „Wir machen das alles gern, denn wir wissen wofür und wollen unsere Bewohner schützen.“ Dafür nehmen sie sogar in Kauf, dass sie im privaten ihre Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Frau Weyts ist jedoch froh, dass ein kleines bisschen Rückkehr in die Normalität möglich ist. Integrationsassistentin Anne Deimel durfte bis vor Kurzem das Seniorenhaus ebenfalls nicht betreten. Die beiden haben dann erst viel telefoniert um Kontakt zu halten, später Treffen im Freien abgehalten, nun sind auch wieder Besuche am Arbeitsplatz unter Einhaltung strengster Hygienevorschriften möglich.

„Unsere Treffen sind wichtig, denn kein Telefonat ersetzt den persönlichen Kontakt. Wir von der Abteilung eXtern der Caritas-Werkstätten möchten in Zukunft die Zahl der betriebsintegrierten Arbeitsplätze weiter ausbauen. Da ist es natürlich gerade in der Anfangszeit der Einarbeitung notwendig, dass ein enger, vertrauensvoller Kontakt zwischen den Beschäftigten und den Integrationsassistenten besteht.“ meint Anne Deimel.

„Wir machen weiter, egal, wie es kommt. Natürlich fehlt uns das enge Miteinander, gerade auch mit den Senioren. Das Händedrücken, in den Arm nehmen, das Ungezwungene im persönlichen Kontakt. Aber wir alle halten uns an die Regeln, zum Schutze aller. Wir halten einfach zusammen und hoffen, dass irgendwann wieder andere Zeiten anbrechen,“ resümiert Gassenhuber während sie voller Elan und Konzentration das Bügeleisen über das Brett gleiten lässt.

Weitere Infos zu den Werkstätten unter www.werthmann-werkstätten.de externer Link

Text/Foto: Corinna Schwegel


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