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Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus - Behindertenbeauftragte warnt vor Hassrede und Verrohung im politischen Diskurs
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) warnt der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, vor Behindertenfeindlichkeit, Hassrede und auch Ableismus. Anlass ist das Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus.
Der sogenannten Aktion T4 fielen über 70.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in Deutschland zum Opfer, den Krankenmorden in der Zeit des Nationalsozialismus europaweit über 200.000 Menschen. Darüber hinaus wurden ungefähr 400.000 Menschen zwangssterilisiert.
„In der Corona-Pandemie vereinsamen viele Menschen, gerade auch Menschen, die zur vulnerablen Gruppe gehören. Wir müssen dem etwas entgegenstellen, wir müssen solidarisch sein“, so Jürgen Dusel. Auch im öffentlichen, im politischen Raum verändere sich etwas. Die Sprache sei härter geworden. Positionen stünden sich unversöhnlicher gegenüber. „Was mich besonders mit Sorge erfüllt, ist, dass es Menschen gibt, die Fakten verdrehen, die Fakten leugnen. Und besonders Besorgnis erregend finde ich, dass es auch Menschen gibt, die sich von unserer Demokratie abwenden, und teilweise auch politischen Kräften hinterherlaufen, die die scheinbar einfachen Antworten auf die schwierigen Fragen geben.“
Vor diesem Hintergrund sei das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus besonders wichtig: „Die Pandemie darf uns nicht verstummen lassen. Die Arbeit an unserer Erinnerung, möglichst inklusiv, ist auch Arbeit für unsere Demokratie. Das ist Verantwortung für unsere Gegenwart und die Zukunft“, so der Beauftragte. „Es ist wichtig, diejenigen zu benennen, die wieder angefangen haben, Menschen und Menschengruppen verächtlich zu machen. Die andere beleidigen, sie in öffentlichen Diskussionen diskreditieren und an den Rand der Gesellschaft versuchen zu drängen. Ihnen müssen wir entgegentreten und Einhalt gebieten“, so Dusel weiter.
„Wir erleben, dass in der scheinbaren Anonymität des Internets die Sprache entgleitet, dass Hass und Beleidigungen und Verleumdungen gesät werden. Von unserem Rechtsstaat erwarte ich daher, dass er diese Menschen sichtbar macht und dass er diese Menschen im Rahmen der bestehenden Gesetze zur Verantwortung zieht.“ Zum Abschluss formuliert er eine Bitte an alle: „Treten Sie für unsere Demokratie ein. Eine Demokratie, die auf Werte gegründet ist. Werte wie Respekt, wie Toleranz, Solidarität und wie auch das Aushalten von Unterschiedlichkeit. Diese Verantwortung erwächst aus unserer Geschichte.“
Die Videobotschaft von Jürgen Dusel zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus finden Sie hier .
Der sogenannten Aktion T4 fielen über 70.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in Deutschland zum Opfer, den Krankenmorden in der Zeit des Nationalsozialismus europaweit über 200.000 Menschen. Darüber hinaus wurden ungefähr 400.000 Menschen zwangssterilisiert.
„In der Corona-Pandemie vereinsamen viele Menschen, gerade auch Menschen, die zur vulnerablen Gruppe gehören. Wir müssen dem etwas entgegenstellen, wir müssen solidarisch sein“, so Jürgen Dusel. Auch im öffentlichen, im politischen Raum verändere sich etwas. Die Sprache sei härter geworden. Positionen stünden sich unversöhnlicher gegenüber. „Was mich besonders mit Sorge erfüllt, ist, dass es Menschen gibt, die Fakten verdrehen, die Fakten leugnen. Und besonders Besorgnis erregend finde ich, dass es auch Menschen gibt, die sich von unserer Demokratie abwenden, und teilweise auch politischen Kräften hinterherlaufen, die die scheinbar einfachen Antworten auf die schwierigen Fragen geben.“
Vor diesem Hintergrund sei das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus besonders wichtig: „Die Pandemie darf uns nicht verstummen lassen. Die Arbeit an unserer Erinnerung, möglichst inklusiv, ist auch Arbeit für unsere Demokratie. Das ist Verantwortung für unsere Gegenwart und die Zukunft“, so der Beauftragte. „Es ist wichtig, diejenigen zu benennen, die wieder angefangen haben, Menschen und Menschengruppen verächtlich zu machen. Die andere beleidigen, sie in öffentlichen Diskussionen diskreditieren und an den Rand der Gesellschaft versuchen zu drängen. Ihnen müssen wir entgegentreten und Einhalt gebieten“, so Dusel weiter.
„Wir erleben, dass in der scheinbaren Anonymität des Internets die Sprache entgleitet, dass Hass und Beleidigungen und Verleumdungen gesät werden. Von unserem Rechtsstaat erwarte ich daher, dass er diese Menschen sichtbar macht und dass er diese Menschen im Rahmen der bestehenden Gesetze zur Verantwortung zieht.“ Zum Abschluss formuliert er eine Bitte an alle: „Treten Sie für unsere Demokratie ein. Eine Demokratie, die auf Werte gegründet ist. Werte wie Respekt, wie Toleranz, Solidarität und wie auch das Aushalten von Unterschiedlichkeit. Diese Verantwortung erwächst aus unserer Geschichte.“
Die Videobotschaft von Jürgen Dusel zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus finden Sie hier .