Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) und die DFB-Stiftung Sepp Herberger veranstalten alljährlich gemeinsam die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen. Aufgrund der Corona-Pandemie muss die diesjährige Veranstaltung, die vom 6. bis 9. September 2021 in der Sportschule Wedau in Duisburg geplant war, wie bereits im letzten Jahr abgesagt werden.
Die Vorstände der BAG WfbM und der DFB-Stiftung Sepp Herberger sind übereinstimmend der Meinung, dass eine Durchführung der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen nicht zu verantworten ist. Die noch andauernde Corona-Pandemie lässt mit Blick auf die Gesundheit der Teilnehmenden keine andere Entscheidung zu.
Aufgrund der Corona-Pandemie können in diesem Jahr auch in vielen Bundesländern keine Landesausscheide durchgeführt werden. Zudem konnte, aufgrund vieler Landesregelungen seit über einem Jahr in den meisten Werkstätten für behinderte Menschen kein umfängliches Fußballtraining stattfinden, das einer Turniervorbereitung gerecht werden würde. Vielerorts wurde ausschließlich virtuelles und individuelles oder sportartfremdes Training unter Einhaltung der Hygienevorschriften durchgeführt.
Gesundheitsschutz hat oberste Priorität
Die Bedeutung des Fußballs für Menschen mit Behinderungen und den Schutz der Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen betont auch Kathrin Völker, Geschäftsführerin der BAG WfbM: „Fußball bringt Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen und die Teilnahme am Turnier schafft Motivation und Ansporn für die Spielerinnen und Spieler. Wir wissen, dass viele Beschäftigte den Sport vermissen, denn auf und neben dem Spielfeld findet auch Teilhabe und Inklusion statt. Umso mehr bedauern wir, das Turnier auch in diesem Jahr absagen zu müssen. Aber: Die Gesundheit und der Schutz der Menschen mit Behinderungen sowie aller anderen Besucherinnen und Besucher der Fußball-Meisterschaft haben oberste Priorität.“
„Wir haben uns die Entscheidung zur Absage nicht leicht gemacht und alle Optionen genau abgewogen“, betont Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der 1977 errichteten DFB-Stiftung. „Menschen mit Behinderungen das aktive Fußballspielen zu ermöglichen, ist ein wichtiger Schwerpunkt unseres Stiftungswirkens und die Pandemie hat deutlich gemacht, wie unverzichtbar der Sport für die Werkstattbeschäftigten ist. Gerade über den Fußballsport lernen Menschen mit Behinderungen soziale Kompetenzen und erfahren Gemeinschaft. Aber in diesen für uns alle so besonderen Zeiten ist die Absage der Meisterschaft die einzig verantwortbare Entscheidung“, so Wrzesinski weiter.
Rund 340 Aktive nehmen jährlich teil
An dem bundesweit größten Turnier für Werkstatt-Fußballerinnen und Fußballer mit geistigen oder psychischen Behinderungen sind jedes Jahr rund 340 Aktive aus den rund 700 bundesdeutschen Werkstätten für behinderte Menschen mit dabei. Neben dem sportlichen Geschehen auf den Plätzen wird den Teilnehmenden ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten.
Alternativangebote und Ausblick auf 2022
Auf Fußballangebote für Werkstattbeschäftigte soll dennoch in diesem Jahr nicht verzichtet werden. Alternativ zur Deutschen Meisterschaft bieten die BAG WfbM und die DFB-Stiftung Sepp Herberger den DFB-Landesverbänden und den Landesarbeitsgemeinschaften Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) finanzielle Unterstützung zur Ausrichtung von alternativen Spielangeboten für Werkstatt-Teams an. So können unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte zum Beispiel regionale Fußballturniere oder freie Mitmachangebote organisiert werden, insofern es die Landesregelungen zulassen.
Im Jahr 2022 sollen sowohl die Landesausscheide als auch die Deutsche Meisterschaft wieder planmäßig durchgeführt werden. Das Abschlussturnier ist dann für die erste September-Woche in der Sportschule Wedau in Duisburg geplant.
Panorama
14.05.21
Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen kann auch 2021 nicht stattfinden