Im Interview vor dem Werkstätten:Tag berichtet Uwe Conradt, Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken, weshalb die saarländische Landeshauptstadt ein passender Gastgeber für den Bundeskongress der BAG WfbM in diesem Jahr ist.
Herr Conradt, Ihre Stadt ist Veranstaltungsort für den Werkstätten:Tag 2022. Was bedeutet es für Saarbrücken, Gastgeber für diese Veranstaltung zu sein?
Oberbürgermeister Conradt: Ein Leitziel der Landeshauptstadt Saarbrücken ist es, allen Menschen, die in Saarbrücken ihren Lebensmittelpunkt haben, gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft zukommen zu lassen.
Der Werkstätten:Tag 2022 bietet als bedeutendes Austausch- und Netzwerktreffen eine Plattform zur Diskussion von neuen Möglichkeiten, um die zukünftigen Herausforderungen für die Gestaltung von Teilhabe am Arbeitsleben mit und für Menschen mit Behinderungen zu gestalten. Daher ist es der Stadt Saarbrücken ein Anliegen diesen Austausch als Gastgeber zu unterstützen.
Werte leben, Grenzen überwinden, Inklusion gestalten. So lautet das Motto der Veranstaltung. Wie engagiert sich die Stadt Saarbrücken für mehr Inklusion und Barrierefreiheit?
Oberbürgermeister Conradt: In der Stadt Saarbrücken gibt es seit mehr als 30 Jahren den Behindertenbeirat als beratendes Gremium der Stadt in behindertenrelevanten Themen sowie dazu seit 2009 eine Stelle der Behindertenpolitik in der Verwaltung zur Unterstützung dieses Gremiums. Seit 2020 wurde auch die Stelle der hauptamtlichen Behindertenbeauftragten wiederbesetzt und 2021 der Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK beschlossen. Auch liegt die Beschäftigungsquote der Mitarbeiter*innen mit 7% über der Pflichtquote von 5%. Inklusion wird somit als kontinuierlicher Prozess umgesetzt.
Wie vernetzt sind Stadt, Unternehmen und Werkstätten für behinderte Menschen in Saarbrücken?
Oberbürgermeister Conradt: Eine behindertenfreundliche Stadt ist immer auch senioren-, kinder- und familienfreundlich, also eine Stadt für alle. Diese Entwicklung gilt es weiter zu fördern und in allen Stadtteilen anzuregen und zu etablieren. Vernetzung und Kommunikation sind daher der Schlüssel zur Schaffung von Inklusion. Hier hat Saarbrücken eine besondere Verantwortung als Landeshauptstadt, die sie gerne wie in diesem Fall als Gastgeber der Werkstätten:Tag 2022 wahrnimmt.
Was sind Ihrer Auffassung nach die dringlichsten Aufgaben, um Inklusion voranzutreiben?
Oberbürgermeister Conradt: Inklusion muss zuerst im Kopf beginnen, um dies auch im Außen umsetzen zu können.
Die partizipative Einbindung der Betroffenenperspektive, auch bei der Erarbeitung des Aktionsplanes, trägt zur Umsetzung von Inklusion im gesamtgesellschaftlichen Kontext bei.
Sie sind Gast beim Werkstätten:Tag 2022. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie?
Oberbürgermeister Conradt: Einen konstruktiven Austausch sowie zukunftsweisende Diskussionen für die Schaffung von Teilhabe im Arbeitsleben als auch als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns, dass Sie beim Werkstätten:Tag 2022 in Saarbrücken zu Gast sein werden.
Mehr Informationen zum Werkstätten:Tag 2022 finden Sie unter: www.werkstaettentag.de