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Abschlußveranstaltung der TeilhabeTage '06/'07
Mit der Abschlußveranstaltung der TeilhabeTage '06/'07 am 26. Oktober 2007 im Bärensaal des Alten Stadthauses in Berlin ist ein erfolgreiches Aktionsjahr mit 365 TeilhabeTagen zu Ende gegangen. Gemeinsam mit den Fachverbänden Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe, Bundesvereinigung Lebenshilfe, Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie und dem Verband für anthroposophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und soziale Arbeit
e. V. hatte die BAG WfbM ein Jahr lang auf die Teilhabe behinderter Menschen am Leben in der Gemeinschaft hin. Schirmherr der TeilhabeTage '06/'07 ist Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und Soziales.

Bundesweit wurden viele Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen durchgeführt, die unter dem Motto der TeilhabeTage standen: Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden! Dieses Motto wird auch auf der Abschlußveranstaltung aufgegriffen.

Über das spannende Fachgespräch, das zu Beginn der Veranstaltung stand, werden wir in einem eigenen Beitrag berichten. Bilanz über die vergangenen zwölf Monate zog Günter Mosen, BAG WfbM-Vorsitzender.

Der zweite Teil der Veranstaltung begann um 13:00 Uhr mit einer Gesangseinlage von Ute Kaiser. Sie wußte praktisch aus dem Stand heraus die Zuhörer zu begeistern. In diesem bunten Kulturprogramm traten behinderte und nichtbehinderte Künstler auf. Sofort wurde es völlig unwichtig, ob da jemand im Rollstuhl saß oder nicht. Die Kraft der Darbietung fesselte die Besucher. JosstruP aus Oldenburg mischten im Saal das Publöikum mit ihrem Maskentheater auf, Die süßen Frauen vom Blaumeier-Theater Bremen „verführten“ die Anwesenden auf so liebevolle und „süße“ Art, daß kaum jemand widerstehen konnte, Plückhahn & Vogel aus Berlin boten Kabarett vom Feinsten.

TeilhabeTage
Abschlußveranstaltung TeilhabeTage

Ganz besonders beeindruckend waren die Redakteure des Magazins Ohrenkuß. Sie berichten bei einer Diaschau über ihre Reise in die Mongolei. Der – übrigens hervorragende Moderator – Stephan Greulich brachte es auf den Punkt: „Einen solchen Genuß für die Ohren habe ich noch nicht gehört. Danke für diesen Ohrenkuß!“

JC Jammer konnte leider nicht kommen, auch in England gab es Streiks, die das verhinderten. Die Band living musicbox aus Hamburg war aber da – und das mit einer Wucht, so daß das Publikum immer wieder um Zugabe rief – die es auch bekam.

Das Theater RambaZamba aus Berlin rundete die Veranstaltung mit einem fulminanten Schlußakkord ab – geballte Impulse für alle Sinne: das Auge, das Ohr, die Phantasie.

Zwischendurch gab es während der gesamten Veranstaltung zu Essen und zu trinken – der Dank gebührt der Berliner Werkstatt USE GmbH, die das hervorragend meisterte.

Keinesfalls vergessen werden sollten die im Raum verteilten und auf eine Leinwand projizierten Kunstwerke des ateliers lichtzeichen aus Hamburg. Wieder bestätigt sich die wunderbare Ausdruckskraft von Künstlern – egal, ob als behindert bezeichnet oder nicht.

Ute Kaiser - bkey
Die im Rollstuhl sitzende Sängerin hat ihre musikalischen Wurzeln im Gospel-Gesang und ist seit Jahren Mitglied verschiedener Musikformationen im Rock-, Pop-, Gospel- und Jazz-Bereich. Mit ihren Eigenkompositionen ist Ute Kaiser auf vielen Bühnen unterwegs und überzeugt mit der Kraft ihrer Stimme. Ihr Repertoire, mit dem Sie dem Publikum "Hörgenuß mit Gänsehaut" garantiert, umfaßt eine Bandbreite von Pop über Soul bis Jazz.

JC JAMMA
JC JAMMA ist ein Multitalent: versierter Sänger, Pianist, Harmonika Spieler, Komponist und professioneller Schauspieler. Zusammen mit der Theaterkompanie Mind the Gap trat er in verschiedenen Stücken wie beispielsweise "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" und "Von Menschen und Mäusen" auf. Außerdem tourt er weltweit mit seiner eigenen One-Man-Show "On the Verge". Im Jahre 2003 gewann JC Jamma den ersten Europäischen Songcontest für geistig beeinträchtigte Künstler mit seinem Lied What would you say?.

JoostruP integrativ/Oldenburg
JoostruP ist ein Maskenspiel-Trio für Drinnen und Draußen. Die Figuren, Josef, Oskar und Chefin Molly sind drei heimatlose Kellner - unterwegs in der großen weiten Welt, bereit für jede Art von Arbeit. Die Darsteller spielen im Strom der Menschen und verursachen auf liebenswerte Weise ein kleines und großes Chaos. Dabei kommen die beiden Herren aus der alten "Schule des Benehmens": hilfsbereit, ungeniert zuvorkommend, grenzenlos höflich, etwas kleinkariert, penibel, und galant. Zwei närrische Biedermänner mit Etikette, Anstand und Drang zum guten Geschmack und eine Chefin, die versucht, alles im Griff zu behalten.

the living music box/Hamburg
Die 3-köpfige Band aus den Reihen der Hamburger alsterarbeit gGmbH hat für jeden etwas in ihrem Repertoire. Die behinderten Musiker von the living music box interpretieren Coverversionen und prägen sie durch ihren ganz eigenen Stil. Egal ob Chart-Hit oder Evergreen, mit ihrer Leichtigkeit und Energie gewinnen sie immer schnell das Publikum für sich und laden zum Tanzen ein.

Ohrenkuß - da rein, da raus/Bonn
Ohrenkuß ist eine Zeitung von und für Menschen mit Down-Syndrom, die sich verschiedenster Themen annimmt. Das Magazin entsteht in der downtown-werkstatt für Kultur und Wissenschaft in Bonn und erscheint alle 6 Monate. Im Jahre 2005 unternahmen die Redakteure eine Reise in die Mongolei. Die daraus entstandenen Reiseberichte und Fotos werden hier präsentiert.

RambaZamba/Berlin
Beim Theater RambaZamba arbeiten die Bereiche darstellende Kunst, bildende Kunst und Musik eng miteinander zusammen. Das Theater besteht aus zwei Theatergruppen: dem Ensemble Gisela Höhne und der Gruppe Kalibani. Seit 1990 entstanden etwa 20 Inszenierungen, in denen Musik und Sprache, Tanz und Bewegung, Masken und Improvisation, Elemente des Musicals und der Performance eine große Rolle spielen. Das musikalische Spektrum reicht von schräger Pop- und Rockmusik über experimentelle Musik zwischen Oper und Avantgarde bis hin zu aus Improvisationen entstandenen Eigenkompositionen. Heute werden Auszüge aus den Produktionen "Weiberrevue" und "Orpheus ohne Echo" gezeigt.

Blaumeier-Atelier: Die süßen Frauen/Bremen
"Eis, Schokolade, Keks", so schallt es durch die Räumlichkeiten. Die süßen Frauen bieten Süßigkeiten und Pralines an und reichen Desserts. Weitschweifende Tiraden über die süßen und bitteren Momente des Lebens ziehen das Publikum ins Gespräch - die Frauen sind schrill, grotesk, liebenswert und äußerst kommunikativ. Beim Projekt Blaumeier arbeiten rund 200 Menschen, die gesellschaftlich voneinander abgegrenzt oder institutionell verwahrt werden, integrativ in den Bereichen Malerei, Theater, Musik, Maskenbau und -spiel miteinander und finden so neue Formen der Kommunikation und des Austausches.

Plückhahn & Vogel/Berlin

Oft werden Plückhahn & Vogel mit Don Quichotte & Sancho Pansa verwechselt. Aber da bestehen Unterschiede. Vor allem geht es den beiden nicht darum, den aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen zu führen, sondern Antworten zu geben, die keine Fragen offen lassen.?Seit 2003 leuchtet das Berliner Duo schonungslos die schrägen Winkel des wahren Lebens aus, um den Blick auf das Wesentliche freizulegen. Manischen Geisterfahrern, Ungezieferfetischisten, Abenteuertouris und anderen mentalen Risikogruppen gilt das warmherzige Interesse von Dietrich Plückhahn (Gesang) und Daniel Vogel (Klavier) genau so, wie den unerfüllten Wunschträumen alternder Beziehungspartner. Ganz der thematischen Bandbreite entsprechend geht es durch die unterschiedlichsten musikalischen Genres, wobei stilsicher auf alles zugegriffen wird, was paßt.


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