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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus: Werkstätten engagieren sich
Jährlich am 27. Januar wird in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und damit an die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im Jahr 1945 erinnert.

Anlässlich des Gedenktages 2023 legte Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, am Gedenk- und Informationsort T4 einen Kranz nieder. In der Tiergartenstraße 4 in Berlin befand sich während der NS-Zeit die „Zentraldienststelle“. Hier wurde die systematische Ermordung von mehreren hunderttausend Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen geplant und organisiert.

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie am 27. Januar lediglich ein stilles Gedenken möglich war, betonte Jürgen Dusel im Vorfeld des Gedenktages 2023 die besondere Bedeutung einer gelebten inklusiven Erinnerungskultur, zu der auch eine gemeinsame Gedenkveranstaltung in der Tiergartenstraße 4 gehöre: „Die Erinnerung an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus darf nie verlorengehen. Das sind wir den Opfern und ihren Angehörigen schuldig. Aber auch für unser Miteinander heute ist eine gelebte Erinnerungskultur von großer Bedeutung. Denn auch heute erleben Menschen mit Behinderungen Ausgrenzung und Abwertung. Und wir alle stehen in der Verantwortung, für unsere demokratischen Werte und für Mitmenschlichkeit einzutreten“, sagte Dusel.

Auch viele Werkstätten engagieren sich für eine lebendige Erinnerungskultur. Beispielsweise betreibt das Heilpädagogisches Zentrum der Lebenshilfe Bayern in Irchenrieth seit einigen Jahren das inklusive
Museumscafé externer Link im Bildungszentrum der KZ-Gedenkstätten Flossenbürg. Hier arbeiten Menschen mit und Menschen ohne Behinderungen in Service, Küche und Reinigung zusammen.

Seit 2020 sind die Beschäftigten des Inklusionsunternehmens Dienstleistungswerk Weimar/Apolda gGmbH des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda e. V. für den Betrieb des
Museumscafés externer Link sowie der Internationalen Jugend­begegnungsstätte der Gedenkstätte Buchenwald verantwortlich. Die Zusammenarbeit in einem inklusiven Café-Team ist dabei auch ein deutliches Zeichen für die Teilhabe an Arbeit, Bildung und Gesellschaft von Menschen mit Behinderungen.

Unter dem Titel „
1.000 Buchen externer Link“ hat das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda im Jahr 1999 ein weiteres inklusives Gedenkprojekt ins Leben gerufen: Mit Bäumen, die Menschen mit und ohne Behinderungen entlang der Marschroute vom ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar ins bayerische KZ Flossenbürg pflanzen, soll an die Todesmärsche aus Buchenwald sowie die Opfer des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms erinnert werden.
 


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