Am Wochenende haben in Paris Tausende von Menschen für ein angemessenes Grundeinkommen für Menschen mit Behinderungen demonstriert. Zwei Stunden dauerte der Demonstrationszug durch die Pariser Innenstadt, für das das Organisationsforum „Weder arm noch duldsam“ am Samstagmittag nach Angaben des Veranstalters knapp 30.000 Menschen (16.500 nach Polizeiangaben) mobilisieren konnte. In Frankreich beträgt die monatliche Grundsicherung für Menschen mit Behinderungen 628,00 Euro. Die Demonstranten haben eine Anhebung auf das gesetzlich garantierte Mindesteinkommen gefordert, das sich (brutto) auf 1.280,00 Euro beläuft.
Die Veranstalter sprachen von einer „historischen Demonstration“, die sie auch als „Marsch auf den Elysée-Palast“ (Sitz des französischen Präsidenten) bezeichneten. In der Tat hatte das Organisationskomitee, in dem ca. 100 Organisationen vertreten sind, 13 Züge, fünf Flugzeuge und 700 Reise- und Minibusse gechartert, um die Teilnehmer aus dem ganzen Land nach Paris zu befördern. Unter den Demonstranten befanden sich auch Jean-Claude Mailly, Generalsekretär der größten französischen Gewerkschaft „Force Ouvrière“, sowie Olivier Besancenot, Parteisprecher der Revolutionären Kommunistischen Liga.
Gegen Ende des Nachmittags hat eine Delegation eine Petition mit mehr als 50.000 Unterschriften im Elysée-Palast übergeben. Die Unterschriftensammlung beinhaltet die zentrale Forderung nach einer „angemessenen“ Grundsicherung.