Panorama 21.04.10
Sozialwirtschaft von Krise weitgehend verschont
Welche Auswirkungen hatte die Wirtschaftskrise auf die Sozialwirtschaft? Die Antwort darauf bringt eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Danach blieb die Branche in Deutschland bisher von negativen Auswirkungen größtenteils verschont – Nachfrage und Spendenerträge sind konstant. Auch die Kreditvergabe von Banken ist weniger restriktiv als in anderen Sektoren.

Befragt wurden 774 Verantwortliche deutscher Sozialdienstleister mit einer Belegschaft von 50 bis über 1.000 Mitarbeitern. Gravierende Auswirkungen der Krise auf das Tagesgeschäft der Sozialdienstleister lassen sich bisher nicht feststellen. 72 Prozent der Befragten konnten bis Ende 2009 keinen signifikanten Nachfragerückgang verzeichnen; lediglich 13 Prozent bestätigen einen merklichen Nachlass der Spendenerträge.

„Verglichen mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zeigt sich, dass die Sozialwirtschaft relativ unabhängig von der Konjunktur ist“, erklärt Ralph Höll, Partner im Bereich Sozialwirtschaft bei Deloitte. „Dies liegt vor allem am Versorgungscharakter der meisten Sozialdienstleister. Trotzdem sieht die Mehrheit der Befragten Handlungsbedarf, um auch künftig krisenresistent zu bleiben.“

Dennoch äußern die befragten Unternehmen Bedenken: Zuschüsse öffentlicher Kassen nehmen weiter ab. Ob die Wirtschaftskrise der Grund für diese Einsparungen ist, bleibt allerdings fraglich, da sich die öffentliche Hand seit Jahren gerade aus der Finanzierung freiwilliger sozialer Angebote zurückzieht. Daher gehen 69 Prozent von weiteren Kürzungen aus.

Insgesamt 62 Prozent erwarten eine allgemeine Verschlechterung der Ertragslage und somit der Eigenkapitalquote – die Abhängigkeit von externer Finanzierung nimmt zu. Anbieter werden bei mangelnder Liquidität und Bonität vom Markt verdrängt – acht von zehn Befragten gehen von einem steigenden Konkurrenzdruck in der Branche aus.


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