Über die Vergabe der drei Förderpreise entscheidet die Jury, bestehend aus Roger Cardinal, Christian Berst, Marlene Dumas, Leiko Ikemura, Arnulf Rainer anhand der Originale. Die Preisträger werden am 12. Juni 2010 ermittelt. Im Anschluss an die Jury-Sitzung wird die Entscheidung im Institut für Kunstpädagogik der Ludwig-Maximilian-Universität München bekannt gegeben. Die Preisverleihung des euward findet am 18. November 2010 im Haus der Kunst in München statt. Sie bildet den Auftakt für eine Ausstellung von Werken der Preisträger und aller anderen nominierten Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die dort bis zum 9. Januar 2011 zu sehen sein werden.
Nominiert sind:
- Francesco Borrello, Sospiro (Italien), La Manica Lunga - officina Creativa
- Markus Buchser, Basel (Schweiz), Kreativwerkstatt Bürgerspital
- Annemarie Delleg, St. Lorenzen (Italien), GRAIN Weiterbildung
- Pascal Duquenne, Brüssel (Belgien), CRÉAHM-Bruxelles
- Daniel Fehér, Budaors (Ungarn), Baltazár Színház Alapítvány
- Curzio Di Giovanni, San Colombano (Italien), Atelier Adriano e Michele
- Manfred Henke, Warburg (D), St. Laurentius-Heim
- Peter Kapeller, Wien (Österreich), Caritas Wien
- Sybille Kautz, Sickte-Neuerkerode (D), Evang. Stiftung Neuerkerode
- Achim Maaz, Bonn (D), LVR-HPH-Ost Bereich Bonn
- Lukas Mal, Schnifis (Österreich), ARTelier Sulz
- Petra Materne, Berlin (D), MOSAIK-Werkstätten
- Sabine Münch, München (D), atelier hpca
- Andrea Obwaller, Alkoven (Österreich), Institut Hartheim
- Wolfgang Orend, Tettnang (D), Heim Pfingstweid e.V.
- Pirrotta Gian Luca, Bastiglia (Italien), Atelier Manolibera
- Andrea Rausch, Fredelsloh (D), Galerie ART CRU Berlin
- Christian Rebhan, Attnang (Österreich), Lebenshilfe Oberösterreich
- Sigrid Reingruber, Gschwandi, Lebenshilfe Oberösterreich
- Johanna Rohregger, Alberndorf (Österreich), Atelier-Diakoniewerk
- Andreas Skorupa, Frankfurt (D), Praunheimer Werkstätten
- Jukka Suni, Parola (Finnland), Kettuki Art Centre
- Ingo Tributsch, Egelsbach (D), Werkstätten Hainbachtal
- Amalia Vandera, Thessaloniki (Griechenland), Psychiatric Hospital of Thessaloniki
- Werner Voigt, Hamburg (D), Die Schlumper
- Carlo Wertheimer, Luxembourg, Cooperations Wiltz
Als Kunstpreis mit internationalem Anspruch, hat der euward zum Ziel, das Werk dieser weithin noch unbekannten Außenseiter in seiner künstlerischen Qualität zu würdigen. Mit der Auszeichnung werden herausragende Künstler gefördert. Zugleich soll damit ein, in jeder Hinsicht, außergewöhnliches Schaffen in seiner Bedeutung für die Zeitkultur erschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
In der Tradition des „Art Brut“, wie sie durch Jean Dubuffet begründet wurde und eine internationale Entwicklung zur so genannten „Outsider Art“ nahm, hat sich in jüngerer Zeit die Produktion von Künstlern mit geistiger Behinderung immer mehr als eine eigenständige künstlerische Szene herausgebildet. Betreute Ateliers, die seit den 1970er Jahren überall in Europa entstanden, bieten den Künstlern die Möglichkeit, ihre bildnerische Sprache in Kontinuität zu entwickeln. So können sie sich ihrem Talent entsprechend als freischaffende Künstler verwirklichen. Ihre Bildschöpfungen sind ein vitaler Impuls zeitgenössischer Kunst, der sich zunehmend Geltung verschafft, in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute jedoch weitgehend ausgespart blieb.