Seit Gründung der Bundesvereinigung der Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstatträte (BVWR) im Mai 2007 bemühte sich die BAG WfbM intensiv um eine Finanzierungsgrundlage. Nach einer ersten schnellen und direkten Unterstützung durch die BAG WfbM wurden die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in den Aufbau der Finanzierungsstrukturen eingebunden.
So setzten sich der Deutsche Caritas Verband und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) intensiv und erfolgreich dafür ein, die notwendigen finanziellen Mittel über den Ausgleichfonds des Bundes und über Aktion Mensch zu akquirieren. Mit diesen Geldern soll ein Projekt finanziert werden, das die Installierung und Konsolidierung der selbstbestimmten Interessensvertretung der Werkstattbeschäftigten auf Bundes- und Landesebene zum Ziel hat. Die Werkstattbeschäftigten sollen sich selbst vertreten können; es gilt, ihre Anerkennung als gleichwertige Partner auf politischer, behördlicher und verbandlicher Seite zu erhöhen. Dazu müssen die Selbstvertretungskompetenzen der Vorstandmitglieder der BVWR durch Beratung, Assistenz und Fortbildung gestärkt und ausgebaut werden.
Im April 2010 stimmte der Beirat zur Teilhabe behinderter Menschen einem vom DRK gestellten und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützten Projektantrag zu. Anfang Juli gab auch das Kuratorium der Aktion Mensch einem Antrag zur finanziellen Unterstützung der Werkstatträte statt.
Das Deutsche Rote Kreuz und der Deutsche Caritas Verband bringen jeweils einen Eigenanteil in den Finanzierungstopf ein. Durch die Mittel des Augleichsfonds und der Aktion Mensch ist nun für die kommenden drei Jahre die Finanzierung der BVWR gesichert.
Aus den jetzt zur Verfügung stehenden Projektgeldern soll unter anderem eine hauptamtliche Assistenz sowie die Geschäftsstelle in Berlin finanziert werden. Die Stelle der Assistenz wurde bereits vom DRK ausgeschrieben, die Stellenanzeige finden sie >> hier . Die Stelle soll bis Anfang September 2010 besetzt sein. Wo genau in Berlin die BVWR zukünftig ihre Geschäftsstelle haben wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten.
Caritas und DRK haben durch ihr Engagement dazu beigetragen, die Interessenvertretung der Werkstattbeschäftigten zu sichern und unabhängig zu gestalten. Dafür gebührt den beiden Verbänden Dank und Anerkennung. Denn sie haben gezeigt, dass das Bekenntnis zu selbstbewussten und kritischen Werkstattbeschäftigten, die für ihre Interessen und Rechte eintreten, nicht bloß Lippenbekenntnisse sind.