Politik 20.03.12
Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März
Der Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März soll genutzt werden, um auf die Situation von Menschen mit Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt, aufmerksam zu machen. Das Datum ist bewusst gewählt. Bei Menschen mit Down-Syndrom ist das 21. Chromosom dreimal, nicht zweimal, vorhanden.

In diesem Jahr kommt diesem Tag eine besondere Bedeutung zu. Bundesweit rufen Verbände und Organisationen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen, zu einer breiten ethischen Debatte über die angekündigte Einführung eines neuartigen Bluttestes zur pränatalen Diagnose von Trisomie 21 in Deutschland auf. Er soll noch in diesem Jahr vermarktet werden.
An der Entwicklung dieses Testverfahrens, das bei ungeborenen Kindern bereits in der zehnten Schwangerschaftswoche Trisomie 21 nachweisen soll, ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Fördersumme von 230.000 Euro beteiligt.

Der Vorsitzende der BAG WfbM, Günter Mosen, warnt: „Ein solches Testverfahren führt zu einer längst für überwunden gehaltenen Selektion in wertes und unwertes Leben. Bei einem staatlich geförderten, als ‚medizinisch‘ getarnten Ausschlussverfahren, das auf Stigmatisierung und Tötung von Menschen mit Behinderung herausläuft, sind mit Inklusion überschriebene politische Programme für bereits geborene Menschen schlicht eine Farce“, so Mosen. „Es geht nicht darum, die menschliche Existenz als vermeidbares Risiko zu bewerten, sondern darum, jede Form anzuerkennen und wertzuschätzen.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, wies in einer Stellungnahme anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages darauf hin, dass „die Menschen … nicht am Down-Syndrom (leiden), wie oft formuliert wird. Sie leiden allenfalls an oft immer noch bestehenden Vorbehalten in der Gesellschaft“.

Bereits seit 2006 wird der 21. März als Aktionstag für Menschen mit Down-Syndrom („Trisomie 21“) begangen. An diesem Tag finden bundes- und europaweit vielfältige Aktionen statt mit dem Ziel, die öffentliche Wahrnehmung für die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Down-Syndrom zu sensibilisieren. In diesem Jahr wird dieser Tag erstmals auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt und mit einer Konferenz gewürdigt.


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