Am Abend des 13. Oktober 2015 wurde in Berlin im Haus der deutschen Wirtschaft der Inklusionspreis verliehen. Mit dem Preis werden Unternehmen geehrt, deren Engagement in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung besonders vorbildlich ist. Initiatoren des Preises sind das UnternehmensForum e. V., die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die Bundesagentur für Arbeit und die Charta der Vielfalt e. V.
Die Jury war unter anderem besetzt mit Verena Bentele, der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, und Dr. Rolf Schmachtenberg, dem zuständigen Abteilungsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Sie hatte die herausfordernde Aufgabe, aus über 70 Bewerbungen, vier Preisträger in den Kategorien „Kleines Unternehmen“, „Mittleres Unternehmen“, „Großes Unternehmen“ sowie „Besonderes Engagement“ zu ermitteln.
Das Engagement der Bewerber und Preisträger zeigt eindrücklich, dass nicht nur hochqualifizierte Menschen mit Behinderung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Auch kaum oder gering qualifizierte Menschen mit Behinderung, die unter Umständen einen Werkstattstatus bekommen könnten, können unter bestimmten Voraussetzungen in regulären Arbeitsverhältnissen arbeiten. Damit das gelingen kann, ist insbesondere der Wille der Unternehmen gefragt.
Besonders beeindruckend waren im Hinblick darauf zwei Preisträger: die Warenhauskette Real und der kleine Handwerksbetrieb, die nicht nur die Beschäftigungsquote übererfüllen, sondern auch lern- und geistig behinderte Menschen ganz bewusst in ihren Betrieben ausbilden und beschäftigen. Im Anschluss an die Preisverleihung kam Philipp Hirth, Referent für politische Kommunikation der BAG WfbM, mit den Preisträgern in der Kategorie „Kleines Unternehmen“ ins Gespräch. In dem Maler- und Verputzbetrieb arbeiten sechs Menschen mit Behinderung. Menschen mit geistigen und/oder schweren Beeinträchtigungen zu beschäftigen sei natürlich nicht einfach. Es müsse eine bewusste Entscheidung sein und diese müsse von allen im Betrieb getragen werden, ob Führungskräfte oder Kollegen. Stichworte für ein Gelingen sind beispielsweise Teilqualifizierung und Nischenarbeitsplätze.
Eröffnet wurde die Veranstaltung, die unter Schirmherrschaft des BMAS stand, durch ein Grußwort der parlamentarischen Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller. Sie stellte heraus, welch hohe Priorität das Thema gute Arbeit für Menschen mit Behinderung für das BMAS und Andrea Nahles, Bundesarbeitsministerin für Arbeit und Soziales, hat. Zugleich freute sie sich, dass die Preisträger beispielhaft dafür stehen, stärkenorientiert mit dem Thema Behinderung umzugehen und dass die Chancen und Vorteile von Menschen mit Behinderung in Unternehmen deutlich werden.