Ein Portrait der Werraland-Beschäftigungsgesellschaft
Gerd Hoßbach
Kennen Sie den Film "Die fabelhafte Welt der Amélie"? Amélie ist irgendwie nicht von dieser Welt. Sie hat ihre eigene, fabelhafte Welt. Sie liebt die kleinen Dinge, die leisen Töne, die zarten Gesten. Sie hat ein Auge für Details, die jedem anderen entgehen, und einen Blick für magische Momente, die flüchtiger sind, als ein Wimpernschlag. Amélie hat den Kopf in den Wolken.
Aber dennoch steht sie mit beiden Beinen auf der Erde, denn ihr Job hält sie in der Realität fest.
Amélie ist auch der Name des Bistros der Werraland-Beschäftigungsgesellschaft. Das ist kein Zufall, denn es gibt zahlreiche Verbindungen. Es ist genauso zauberhaft und beschreibt eine eigene Welt. Eine Welt in der Verschiedensein normal ist. Viele Besucher aus den umliegenden Firmen kommen mittags her, um zu speisen, In dem liebevoll eingerichteten Café machen sie sich die eigene Vorstellung von einer sonst so fernen Lebenswirklichkeit und stellen fest, daß Behindertsein oft anders ist, als in den verfestigten Bildern im Kopf.
Für die Menschen mit Behinderung, die in der Integrationsfirma ihren Arbeitsplatz gefunden haben ist aus einem Traum Wirklichkeit geworden. Sie haben einen Arbeitsplatz und können mit ihrem Einkommen selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Die WeBeG ist ein Tochterunternehmen des Vereins Werkstätte für Behinderte, Eschwege e.V. Die Bereiche Speisenversorgung und Gebäudereinigung der Werkstatt für behinderte Menschen wurden über die Integrationsfirma entgegen dem allgemeinen Trend bewußt ingesourct, was insbesondere für Beschäftigte der Werkstatt auch den Übergang in die Integrationsfirma eher möglich macht.
Die gesamten Dienstleistungen der WeBeG werden auch nach außen angeboten und werden dort auch gut angenommen.
Insbesondere der Cateringbereich der WeBeG steht vor allem bei Familienfeiern oder anderen festlichen Anlässen weit oben in der Gunst. Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen sind keine Seltenheit.
Die Werraland-Beschäftigungsgesellschaft (WeBeG) betreibt neben dem Bistro eine Großküche, Catering für Veranstaltungen im einen Saal oder auch außer Haus, einen Bereich Gebäudereinigung und Läden, in den Produkte aus Werkstätten für behinderte Menschen angeboten werden.
Neben der Arbeit ist auch die individuelle Förderung der einzelnen Mitarbeiter ein wichtiges Anliegen des Integrationsbetriebes. Mit jedem Mitarbeiter wird die persönliche Entwicklung an seinem Arbeitsplatz geplant und durchgeführt.
Integration ist mehr als nur ein Arbeitsplatz. Integration ist das dabei-sein, mitten drin. Dazu gehören sowohl gemeinsame Feiern, ein Betriebsklima des Miteinanders, wie auch die gemeinsame Weiterentwicklung der Qualität der Dienstleistungen.
Die WeBeG - ein mittelständisches Unternehmen am 1. Arbeitsmarkt.
"Wir sind stolz darauf, daß unsere Integrationsfirma seit Gründung im Jahr 2002 sich zu einem mittelständischen Unternehmen entwickeln konnte. Mittlerweile können wir 49 Mitarbeitern einen Dauerarbeitsplatz anbieten, der Anteil schwerbehinderter Kolleginnen und Kollegen beträgt 21 Personen", erläutert der Geschäftsführer der WeBeG, Gerd Hoßbach.
Aber auch die WeBeG wird zukünftig ohne entsprechende finanzielle Ausstattung in Form von Minderleistungspauschalen und anderem nicht erfolgreich existieren können.
Gerd Hoßbach führt hierzu noch aus: "Integrationsunternehmen sind unter der konzeptionellen Ausrichtung einer Agentur für angepaßte Arbeit wichtige Bausteine, insbesondere in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Ausgliederung großer Teile der Bevölkerung in der Bundesrepublik.
Hier stellen sich für uns als Werkstattträger in den nächsten Jahren eine Vielzahl von sozialpolitischen Aufgabenstellungen, die es gilt anzunehmen und zu bearbeiten.