Am Donnerstag wurde in Berlin das Papier „Behinderung und Entwicklung“ vorgestellt, das vom Bundesentwicklungsministerium und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales entworfen wurde. Darin heißt es:
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben weltweit über 600 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon rund 70 Prozent in Entwicklungsländern. Behinderung ist gleichzeitig Ursache und Konsequenz von Armut: Menschen mit Behinderungen haben schlechteren Zugang zu Schulausbildung und Erwerbstätigkeit, sie sind sozial schlechter abgesichert und häufig von gesellschaftlichen Prozessen ausgeschlossen. Dies erhöht ihr Risiko, in Armut zu fallen. Auf der anderen Seite sind arme Menschen eher von Behinderungen betroffen, da sie oft nicht in der Lage sind, sich und ihre Angehörigen ausreichend zu ernähren, im Krankheitsfall für Behandlungen aufzukommen und sich gegen soziale Risiken oder Naturkatastrophen abzusichern.
„Das gilt auch für die Bundesrepublik“, sagte heute in Berlin Günter Mosen, Vorsitzender der BAG WfbM. „Auch in Deutschland ist eine Armutsbekämpfung ‚nur dann zu erreichen, wenn die Belange und Rechte von besonders benachteiligten Gruppen, wie etwa Menschen mit Behinderungen … endlich stärker berücksichtigt werden. Hierbei geht es nicht um freiwillige soziale Leistungen sondern um die Verwirklichung eines Menschenrechts’“, stimmte Günter Mosen der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Karin Kortmann, zu.