Panorama 06.03.23
Werkstätten zu einem unverzichtbaren Teil des inklusiven Arbeitsmarktes entwickeln
© privat
Christiane Eck-Meißner ist Fachbereichsleiterin Arbeit/Wohnen sowie Prokuristin bei der LebenshilfeWerk Meiningen gGmbH. Bei der außerordentlichen Delegiertenversammlung am 27. März 2023 kandidiert sie für den Vorstand der BAG WfbM. In einem kurzen Interview stellt sie sich und ihre Vorstellungen von einer guten Werkstattleistung vor.

Was sind aus Ihrer Sicht die zentralen Herausforderungen, denen die BAG WfbM und ihre Mitgliedswerkstätten derzeit begegnen?
Aktuell befinden wir uns noch in der Umsetzung des sehr komplexen Reformprozesses des Bundesteilhabegesetzes. Die daran geknüpften Veränderungen beeinflussen alle Ebenen unserer Trägerorganisationen und erfordern dabei neben der Evaluation bestehender Prozesse neue innovative Konzepte, die nicht nur dem gesetzlichen Anspruch, sondern auch dem Kerngedanken der Personenzentrierung Rechnung tragen und Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichen Hilfebedarfen bieten. Natürlich steht in diesem Kontext auch die Reformierung des Entgeltsystems als zukünftige große Herausforderung.

Wie kann der Verband den kommenden Herausforderungen begegnen?
Bei den genannten Herausforderungen muss es uns mit Blick auf die Wünsche und Bedarfe der Menschen mit Behinderungen, neben einem intensiven Austausch und der Einbindung der Interessen unserer Mitglieder, zukünftig noch besser gelingen, uns auf politischer Ebene mehr Gehör und Mitgestaltungsmöglichkeiten in wesentlichen Reformprozessen zu verschaffen. Wir als Werkstattträger haben uns seit vielen Jahren eine gute Fachexpertise und Qualität unserer Leistungsstrukturen für genannte Zielgruppe erworben. Dafür müssen wir in der Öffentlichkeit noch stärker eintreten.

Das Vorstandspapier „Werkstatt im Wandel“ hat die Verbandsarbeit in den vergangenen Jahren stark geprägt. Welchen Fokus möchten Sie setzen?
Der Fokus liegt wie bereits benannt auf der gesetzeskonformen Anpassung und Weiterentwicklung unserer Prozesse und Strukturen, um allen Herausforderungen kompetent zu begegnen und unsere Werkstätten zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines inklusiven Arbeitsmarktes zu entwickeln.

Wie sieht für Sie die Werkstatt der Zukunft und eine gute Werkstattleistung aus?
Bezugnehmend auf die Inklusion – gerade auch von Menschen mit einem höheren Unterstützungsbedarf – in Arbeit und Gesellschaft sind aus meiner Sicht die Aufgaben der Werkstätten und ihr gesetzlicher Auftrag notwendiger denn je.                                                                        
Wenn es uns zukünftig gelingt, unsere Angebotsstrukturen der Teilhabe an Bildung und Arbeit für Menschen mit unterschiedlichen Hilfebedarfen personenzentriert weiterzuentwickeln, uns im Sozialraum intensiver zu vernetzen, uns zu öffnen für die Chancen der Digitalisierung und unser Portfolio um die Möglichkeit anerkannter Berufsabschlüsse zu erweitern, haben wir als Werkstätten ein großes Potenzial, den allgemeinen Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen weiterhin teilhabeorientiert zu ergänzen. Unsere Zielgruppe muss in der Praxis spüren können, dass wir ihre Bedürfnisse ernst nehmen und als Werkstätten individuelle Entwicklungsmöglichkeiten intern und extern bieten. Das zeichnet für mich persönlich eine gute Werkstattleistung aus.
 


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