Bei seiner Begrüßung erinnerte der Vorstandsvorsitzende Martin Berg daran, dass sich die BAG WfbM schon seit mehreren Jahren für eine Weiterentwicklung der Werkstattleistung einsetzt und insbesondere in die Entgeltdebatte zwei Vorschläge eingebracht hat. „Es muss uns gelingen, dass es in Zukunft ein anderes Entgeltsystem gibt“, so Berg. Zudem betrachte er den aktuellen Zeitpunkt als günstig für einen konstruktiven Dialog, da der Wille für eine inklusivere Gesellschaft spürbar sei.
Die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales Kerstin Griese bedankte sich in ihrem Grußwort für die konstruktive Zusammenarbeit mit der BAG WfbM sowie deren Mitgliedern und informierte zum aktuellen Prozessstand. Für sie seien Werkstätten weiterhin ein Bestandteil des sozialen Systems und Orte der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Die Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen sei wichtig und muss deswegen weiterentwickelt werden. Mit Blick auf das Entgelt befürworte die Staatsekretärin eine stärkere Transparenz und Verständlichkeit der Zusammensetzung.
Mehr Transparenz im Entgeltsystem
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass eine Weiterentwicklung der Werkstätten und die Stärkung der Teilhabe am Arbeitsleben sowie die Wahlfreiheit von Menschen mit Behinderungen nur gemeinsam gelingen kann. Martin Berg verwies deutlich auf die fehlenden Alternativen und Strukturen für eine Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Wilfried Oellers, behindertenpolitischer Sprecher der CDU/CSU und Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales sieht an verschiedenen Stelle Bedarf für eine Nachjustierung am Entgelt wie zum Beispiel an der Verkettung von Grundbetrag und Ausbildungsgeld. Zudem begrüße er die geplante nähere Betrachtung der Personengruppe der Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf.
Auch Takis Mehmet Ali, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der SPD und Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales, stellte fest, dass die derzeitigen finanziellen staatlichen Leistungen in der Entgeltzusammensetzung bisher nicht ausreichend sichtbar werden würden und betrachtete eine Ausschreibung des Berufsbildungsbereiches durch die Bundesagentur für Arbeit kritisch.
Insgesamt war das Gespräch durch eine hohe Fachlichkeit geprägt und es gab von allen Seiten die Zusage weiterhin konstruktiv zusammen zu arbeiten. Es werden in den nächsten Wochen noch weitere Gespräche folgen.
Politik
15.12.23
Parlamentarisches Frühstück: Abgeordnete diskutieren über Weiterentwicklung der Werkstätten