Von links:
Rainer Knapp, Verkäuferin Susanne Huber
Martin Offner, Verkäufer Ronald Demling,
Werner Block, stellv. Marktleiter Andreas Dengler,
Marktleiterin Monika Schiele
Rainer Knapp, Verkäuferin Susanne Huber
Martin Offner, Verkäufer Ronald Demling,
Werner Block, stellv. Marktleiter Andreas Dengler,
Marktleiterin Monika Schiele
Die CAP-Märkte, deren Namen sich von "Handicap" herleitet, wollen im doppelten Sinn "Lebensmittelpunkte" sein. Einerseits wird behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Form von Arbeit ermöglicht Andererseits wird so die Nahversorgung mit Lebensmitteln in Innerortslagen sichergestellt. Das erkannten auch die Juroren der Initiative "Deutschland - Land der Ideen". Von der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Deutschen Bank getragen, ist diese Initiative ein zukunftsträchtiges Konzept.
In Herrenberg, wo 1999 der bundesweit erste CAP-Markt eröffnet wurde, hat Martin Offner, Leiter des Investment- und FinanzCenters der Deutsche Bank AG in Sindelfingen, die Auszeichnung an Werner Block, geschäftsführender Vorstand der GDW Süd, und Rainer Knapp, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten Sindelfingen (GWW), übergeben.
"Sie gestalten ein Kapitel Zukunftsgeschichte für uns alle", hob Martin Offner hervor. Die CAP-Märkte bauen durch die Begegnungsmöglichkeiten von behinderten und nicht behinderten Menschen Vorurteile ab. Auch für den Böblinger Landrat Bernhard Maier ist dies ein wichtiger Aspekt: "Sie nehmen behinderte Menschen mitten in die Gesellschaft hinein." So sei die Idee des ersten CAP-Markts in Herrenberg zum Selbstläufer geworden. Gleichzeitig sicherten die CAP-Märkte die Nahversorgung. 59 solcher Lebensmittel-Vollsortimenter gibt es inzwischen bundesweit, in denen rund 400 behinderte Mitarbeiter beschäftigt sind.
Wie es dazu kam, daß die GWW den ersten CAP-Markt eröffnete, schilderte bei der Preisverleihung Rainer Knapp, bis vor kurzem noch stellvertretendes Vorstandsmitglied der BAG WfbM. "Man darf nicht darauf warten, daß jemand etwas tut, um behinderte Menschen am Arbeitsleben zu beteiligen, sondern muß selbst aktiv werden", so seine Überzeugung. Wie sehr die Idee nach anfänglichen Vorbehalten einschlug, zeigte sich nicht zuletzt daran, daß die GWW innerhalb von zwei Jahren sechs CAP-Märkte in der Region Böblingen/Calw eröffnete. Inzwischen hat die GDW Süd als Dachorganisation von rund 130 Werkstätten, in denen mehr als 12.000 Menschen beschäftigt sind, die Betreuung der CAP-Märkte übernommen. Sie liefert nicht nur das komplette Konzept für die CAP-Märkte und berät die Träger - Werkstätten oder Integrationsbetriebe - intensiv in der Startphase, sondern begleitet die Betreiber kontinuierlich. Die GDW Süd wurde damit zum Vorreiter des sozialen Franchisings. Durch die Bündelung von Kräften und die Bildung von Netzwerken erreiche man Synergien und ermögliche behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erläuterte Werner Block die Rolle der GDW Süd. "Wir tun zusammen das, was wir gemeinsam besser können." Bei den CAP-Märkten wirke sich dies nicht nur durch den Transfer von Know how und ein überregionales Werbekonzept, sondern auch in einem gemeinsamen Einkauf aus, der Preisvorteile biete. "So können auch kleinere Märkte wirtschaftlich arbeiten." Mit Edeka habe man einen Partner, der gute Qualität zu marktgerechten Preisen ermögliche, so Werner Block.