„exzellent“-Preisträger 2024, 2023 & 2022 26.03.25

Die „exzellent“-Preisträger 2024


Preisträger exzellent:arbeit 2024 und Gewinner von 1.000 Euro:
  • Iserlohner Werkstätten gGmbH
mit „Bahnsteig 42 - Hier kommt man zusammen“
 
Unter dem Namen „Bahnsteig 42“ ist im Bahnhof Iserlohn-Letmathe ein beliebter Treffpunkt entstanden. Besucher*innen können Speisen und Getränke im CaféBistro genießen oder sich im Kiosk zu Zugverbindungen oder dem hauseigenen E-Bike-Verleih informieren. Daneben werden Kulturveranstaltungen angeboten und auch die inklusive Redaktion des Magazins caput ist im Bahnhof zu finden. Bahnsteig 42 bietet also eine große Vielfalt an Arbeitsplätzen, die einen starken Bezug zum allgemeinen Arbeitsmarkt haben und deshalb auch von der Jury der „exzellent“-Preise besonders gelobt werden. Ein weiteres Merkmal des Projektes ist seine starke Sozialraumorientierung. Menschen mit Behinderungen werden in der Öffentlichkeit sichtbar und sind kompetente Ansprechpartner*innen für die Besucher*innen des Bahnhofs Iserlohn-Letmathe. Dank eines agilen Konzeptes sind die Beschäftigten in den einzelnen Bereichen von Bahnsteig 42 immer häufiger in Eigenverantwortung tätig und sammeln so wichtige Erfahrungen mit Blick auf einen möglichen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
 
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    Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:arbeit und Gewinner von jeweils 500 Euro:
    • Evangelische Behindertenhilfe Dresden und Umland gGmbH
    mit „Hotel am Schwanenhaus - Inklusives Qualifizierungs- und Arbeitsprojekt der Weißiger Werkstätten“
     
    Im Hotel am Schwanenhaus in Dresden sorgt ein Team aus Menschen mit und ohne Behinderungen dafür, dass sich die Gäste rundherum wohlfühlen. Hier arbeiten Werkstattbeschäftigte, Personen, die eine angepasste Ausbildung absolvieren, und Fachkräfte aus dem Hotel- und Gastronomiebereich zusammen. Dabei stehen moderne Arbeitsplätze sowie personenzentrierte Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote im Mittelpunkt, wie die Jury in ihrer Bewertung hervorhebt. Durch unterschiedliche Teilhabeangebote können sich Menschen mit Behinderungen im Hotel am Schwanenhaus für eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt qualifizieren. So werden sie beispielsweise auf dem Weg zu einem IHK-Zertifikat begleitet.  

    • BWMK gGmbH
    mit "Zusammenarbeit mit der Smart-Store-Kette „teo“ schafft Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“
     
    Digitalisierung gewinnt auch beim Einkaufen zunehmend an Bedeutung. In den digitalen Mini-Märkten mit dem Namen „teo“, die das Unternehmen tegut in Hessen betreibt, ist das gelebte Realität. Rund um die Uhr können Menschen dort einkaufen, Produkte selbst scannen und bargeldlos bezahlen. Ganz ohne Personal funktionieren die Märkte aber nicht: Beschäftigte des BWMK packen Waren aus, sortieren sie in die Regale ein, etikettieren und kümmern sich um Bestellungen – für die Jury ein modernes Angebot zur Teilhabe am Arbeitsleben, bei dem Menschen mit Behinderungen im Alltag sichtbar werden. Ausschlaggebend für die Auszeichnung des Projektes waren zudem die Übertragbarkeit und Arbeitsmarktnähe des Konzeptes. Darin sieht die Jury großes Potenzial.


    Preisträger exzellent:bildung 2024 und Gewinner von 1.000 Euro:
    • Bamberger Lebenshilfe-Werkstätten gGmbH
    mit „netZ – erfolgreich. gemeinsam. bilden“
     
    Die Entwicklung von qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten ist für einzelne Werkstätten mitunter herausfordernd, insbesondere mit Blick auf personelle und finanzielle Ressourcen. Aus diesem Grund wurde in Bamberg das Netzwerk Zertifikatslehrgang, kurz netZ, gegründet. Mittlerweile haben sich rund 60 Partner-Werkstätten zusammengeschlossen, um Menschen mit Behinderungen in das System der regulären Aus- und Weiterbildung einzubinden. Durch die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren, wie Berufs- und Fachschulen sowie Kammern, gelingt es, Zertifikatslehrgänge für Menschen mit Behinderungen anzubieten. Für deren Umsetzung stellt netZ umfangreiche Lernmaterialien und eine digitale Lernplattform zu Verfügung. Die Jury lobt zudem die starke Orientierung des Angebotes am regulären Ausbildungsmarkt. Denn nach erfolgreichem Abschluss der Zertifikatslehrgänge erhalten die Teilnehmenden bundesweit anerkannte Urkunden. Mit seinem zukunftsweisenden Charakter hat das Projekt die Jury in besonderer Weise beindruckt.
     
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      Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:bildung und Gewinner von jeweils 500 Euro:
      • Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Berlin e. V.
      mit „Cyber-Mobbing Leichte Hilfe App. Tipps und Infos bei Mobbing im Internet. Von und für Menschen mit Behinderung."

      Als erstes Präventions- und Hilfsangebot für Menschen mit Behinderungen bei digitaler Gewalt steht die Cyber-Mobbing Leichte Hilfe App für neue Wege in der beruflichen Bildung. Besonders begeistert die Jury, dass ein Thema mit zunehmender Bedeutung – digitale Gewalt – mit der App barrierearm und verständlich aufbereitet wird. Und das von Werkstattbeschäftigten als Expert*innen in eigener Sache. Dank ihres niedrigschwelligen und kostenfreien Angebotes kann die App nicht nur in der beruflichen Bildung, sondern auch im Rahmen von arbeitsbegleitenden Maßnahmen eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit verschiedener Berliner Werkstätten mit der Initiative klicksafe in diesem Projekt überzeugte die Jury.  
      • Vogtlandwerke gGmbH
      mit „Meine Stimme zählt“

      2024 und 2025 finden mit Kommunalwahl, Europawahl, Landtagswahl und Bundestagswahl gleich vier wichtige Wahlen in Thüringen statt. Dabei bereitet das Erstarken von nationalistischen und populistischen Kräften vielen Menschen Sorge. Dem wollen die Vogtlandwerke mit ihrem Projekt entgegentreten: Mit Aktionstagen zu den Themen Demokratie, Wahlen, Parteien und Grundrechte wollen sie Menschen mit Behinderungen dazu befähigen, eigenständig und selbstbestimmt wählen zu gehen. Zum Projekt gehört auch der direkte Austausch von Menschen mit Behinderungen mit Politiker*innen. Die Jury der „exzellent“-Preise lobt „Meine Stimme zählt“ als wichtiges Zeichen zur Demokratiestärkung. Es entfaltet eine hohe Wirksamkeit, indem es Menschen mit Behinderungen die aktive Teilhabe an demokratischen Prozessen und Diskursen ermöglicht.


      Preisträger exzellent:sonderpreis 2024 und Gewinner von 1.000 Euro:
      • Lebenshilfe Werkstatt Brandenburg an der Havel gGmbH
      mit „Inklusive Bildungsarbeit in der Euthanasie-Gedenkstätte Brandenburg an der Havel“
       
      Schätzungsweise 300.000 Menschen mit Behinderungen fielen dem systematischen Massenmord der Nationalsozialisten zum Opfer. Das sind 300.000 Einzelschicksale, die bis heute eine Mahnung an uns alle sind. Eine Mahnung, uns mit Engagement und Vehemenz für ein buntes, offenes und tolerantes Zusammenleben einzusetzen. Wie das gehen kann, zeigen die Beschäftigten der Lebenshilfe Werkstatt Brandenburg an der Havel auf eindrucksvolle Weise. Als Tour-Guides in der Gedenkstätte Brandenburg an der Havel geben sie den Opfern eine Stimme und bieten eine umfassende Übersicht über die nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen. Dabei stehen die inklusiven Führungen und Workshops Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen offen. Das Projekt hat die Jury aber nicht nur wegen seines inklusiven und stringenten Konzeptes überzeugt, sondern auch emotional tief bewegt: Menschen, die zur Zeit des Nationalsozialismus mit hoher Wahrscheinlichkeit ermordet worden wären, treten als selbstbewusste Expert*innen auf, die einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit der Gedenkstätte und wider das Vergessen leisten. Damit entfaltete das Projekt eine starke Öffentlichkeitswirksamkeit und eine hohe gesellschaftliche Relevanz.
       
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      Zum Projekt „Inklusive Bildungsarbeit in der Euthanasie-Gedenkstätte Brandenburg an der Havel" ist im Jahr 2023 auch ein umfangreiches Handbuch veröffentlicht worden. Es kann hier externer Link heruntergeladen werden.
Diese Broschüre externer Link stellt die „exzellent“-Preisträger 2024 sowie alle nominierten Projekte kurz vor.

Die Verleihung der „exzellent“-Preise 2024 fand im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Werkstätten:Tages 2024 in Lübeck statt. Ein Mitschnitt ist unter www.werkstaettentag.de externer Link verfügbar.


Die „exzellent“-Preisträger 2023


Preisträger des exzellent:arbeit 2023 und Gewinner von 1.000 Euro:
  • Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Laufenmühle e. V.
mit „Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES“
 
Beim Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES wird die Werkstattleistung zum Begegnungsort, durch den viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Die Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben reichen von Gartenbau und Waldwerkstatt über Tier-Oase, Kerzenwerkstatt und Wäscherei bis zu Gastronomie, Kaffee-Rösterei und der Betreuung der rund 100.000 Gäste, die das Erfahrungsfeld der Sinne im Welzheimer Wald jedes Jahr besuchen. Vor allem diese breite Vielfalt und Vernetzung der Arbeitsbereiche sowie die starke Sozialraumorientierung des Konzeptes haben für die Jury den Ausschlag für die sehr gute Bewertung gegeben. Die Jury hebt außerdem hervor, dass Menschen mit Behinderungen im Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES als Expert*innen für ihren Aufgabenbereich sowohl gegenüber Kolleg*innen als auch gegenüber Besucher*innen auftreten. Sie nehmen damit eine zentrale Rolle in der sehr professionellen Außendarstellung der Werkstatt ein und leisten einen wichtigen Beitrag, um für die Themen Inklusion und Teilhabe zu sensibilisieren und zu begeistern. In Zeiten zunehmender öffentlicher Kritik an Werkstätten bietet das Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES Familien, Kindergärten, Schulklassen und Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen und mit Menschen mit Behinderungen ins Gespräch zu kommen.
 
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    Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:arbeit und Gewinner von jeweils 500 Euro:
    • Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH
    mit „Radservicestation“
     
    Die aus Edelstahl gefertigten Radservicestationen der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH aus Eschweiler bieten eine Fußluftpumpe sowie eine Auswahl von Werkzeugen für alle kleinen und großen Reparaturen rund um das Rad. Fahrradfahrer*innen, Rollstuhlfahrer*innen, aber auch Skateboard-Fahrer*innen und Personen mit einem Kinderwagen können die Stationen gleichermaßen rund um die Uhr und kostenfrei nutzen. Die Jury der „exzellent“-Preise lobt insbesondere, dass von der Entwicklung über die Fertigung bis zum Vertrieb alle Aufgaben rund um die Radservicestationen von Beschäftigten der Caritas Betriebs- und Werkstätten übernommen werden. Die Servicestationen stärken den nachhaltigen Verkehr und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Mit einem Angebot, das offen und kostenfrei für alle nutzbar ist, steht zudem die gesellschaftliche Inklusion im Mittelpunkt und die Arbeit der Werkstattbeschäftigten ist im öffentlichen Raum sichtbar.  

    • Caritas Werkstatt Dachau
    mit "Klimakoffer“
     
    Der Klimakoffer der Caritas Werkstatt Dachau ist ein Experimentierkoffer, der als offizielles Lehrmittel an weiterführenden Schulen eingesetzt wird. Die Inhalte des Koffers veranschaulichen Schüler*innen den Klima-wandel und sensibilisieren sie für das weltweite Zukunftsthema. Entwickelt wurde der Koffer gemeinsam mit einem Team der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Beschäftigten der Caritas Werkstatt Dachau fertigen viele Bestandteile des Koffers und konfektionieren ihn. Dabei hat die Jury besonders überzeugt, dass der Klimakoffer im gesamten deutschsprachigen Raum exklusiv von der Caritas Werkstatt Dachau vertrieben wird. Mit dieser Kooperation hat sich die Werkstatt als wichtiger Partner im Bereich Wissensvermittlung etabliert. Mit der Herstellung eines Lehrmittels zur Bildung von Kindern und Jugendlichen leistet die Werkstatt außerdem einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels zu stärken.


    Preisträger des exzellent:bildung 2023 und Gewinner von 1.000 Euro:
    • Alexianer Werkstätten GmbH
    mit „Xblog“
     
    Der Xblog ist ein Ort des digitalen Austauschs von Menschen mit psychischen Erkrankungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Als Expert*innen in eigener Sache können Beschäftigte aus allen Bereichen der Alexianer Werkstätten hier zu den Themen sprechen und sich informieren, die sie in ihrem Alltag bewegen. Das führt zu einer immensen thematischen Vielfalt auf dem Xblog, die die Jury, neben der sehr hohen Qualität der Inhalte und der Darstellung, besonders begeistert hat. Der Xblog bietet ein hohes Maß an Möglichkeiten der Vernetzung unter den Beschäftigten, aber auch mit Menschen aus anderen Einrichtungen sowie Interessierten aus der breiten Öffentlichkeit. Die „exzellent“-Preis-Jury lobt ausdrücklich den Mut, mit dem auf dem Xblog auch unbequeme Themen, die mit Unsicherheit, Scham oder Ängsten behaftet sind, aufgegriffen werden. Die Alexianer Werkstätten haben mit dem Xblog eine einzigartige Plattform geschaffen, auf der Menschen mit Behinderungen unabhängig von Ort und Zeit Unterstützung und Austausch finden können.
     
     
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      Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:bildung und Gewinner von jeweils 500 Euro:
      • Bildungs-Zentrum Blauhaus des BWMK
      mit „Demokratische Teilhabe stärken: Gründung einer Demokratiewerkstatt für Menschen mit und ohne Behinderungen"

      Gemeinsam mit verschiedenen Partnern hat das Bildungs-Zentrum Blauhaus des BWMK e. V. im Jahr 2021 eine Demokratiewerkstatt in Hanau ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Diskussions- und Lernplattform kommen interessierte Bürger*innen zusammen, um sich zu gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, historischen und politischen Themen auszutauschen. Dabei steht das Angebot grundsätzlich allen Interessierten – mit und ohne Behinderungen – offen, wie die Jury bei ihrer Entscheidung hervorhob. Denn Ziel der Demokratiewerkstatt ist es, den demokratischen Diskurs vor Ort zu beleben und damit die gemeinsame demokratische Kultur zu fördern. Teilnehmer*innen erweitern ihr Wissen, gewinnen Selbstvertrauen und werden selbst zu Multiplikator*innen einer starken Demokratie. Dass dieses Angebot gerade in Hanau umgesetzt wird, wo im Februar 2020 ein rechtsextremer Anschlag die Gesellschaft tief erschütterte, findet die Jury besonders lobenswert. Die Demokratiewerkstatt schließt zugleich eine Lücke innerhalb inklusiver Bildungsangebote, die das Thema Politik häufig ausklammern. Wissen rund um Demokratie stärkt die Selbstbestimmung und das Selbstbewusstsein von Werkstattbeschäftigten in Alltagssituationen und im Arbeitskontext.  
      • Lebenshilfe Aachen
      mit „Inklusive Musikforum NeonGrau52“

      Ebenso auf dem zweiten Platz in der Kategorie „Bildung“ wurde inklusive Musikforum NeonGrau 52 ausgezeichnet. Aus der spontanen Idee, für das 60-jährige Jubiläum der Lebenshilfe Aachen ein Lied zu schreiben und aufzunehmen, entstand ein dauerhaftes Projekt, das die Jury der „exzellent“-Preise aufgrund seines unkonventionellen Ansatzes begeisterte. Hinter dem Namen „NeonGrau52“ verbirgt sich ein Musikprojekt, das offen für Menschen mit und ohne Behinderungen ist. Gemeinsam Texte zu schreiben, Songs aufzunehmen und Musikvideos zu produzieren bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entfalten, sich zu ihren Themen auszudrücken und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Was die Jury besonders begeistert: Im Projekt NeonGrau52 gehen Bildung und Spaß Hand in Hand. Wohl auch deshalb erzeugt das Projekt eine große öffentliche Wahrnehmung und stiftet eine gemeinsame Identität für jene Menschen, die durch die Lebenshilfe Aachen auf unterschiedliche Weise an Arbeit, Bildung und Gesellschaft teilhaben.
       

      Die „exzellent“-Preisträger 2022


      Preisträger des exzellent:arbeit 2022 und Gewinner von 1.000 Euro:
      • Pfennigparade WKM GmbH
      mit „INCLU Skateboards“
       
      Bei dem Projekt „INCLU Skateboards“ handelt es sich um ein Trendprodukt mit Nischencharakter, wobei die hervorragende und sehr stimmige Darstellung des Konzeptes dieses Produktes und des dazugehörigen Arbeitsbereiches die Jury besonders überzeugte. Es wird die Kombination des eigenen Produktionsprozesses von individuellen Skateboards mit dem Vertrieb über einen eigenen Verkaufsladen besonders hervorgehoben. Dieser Arbeitsbereich bietet den Beschäftigten vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten und unterstützt die Arbeit von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern, die dabei eine erkennbare enorme Leidenschaft für ihre Tätigkeiten entwickeln. Positiv anerkannt wurde zudem der hohe Qualitätsanspruch für eine hochwertige Verarbeitung, die über dem Marktstandard liege. Man erreicht mit diesem modernen und sportlichen Produkt insbesondere die jüngere Zielgruppe und schafft somit neue, inklusive Berührungspunkte.
       
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        Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:arbeit und Gewinner von jeweils 500 Euro:
        • Lebenshilfe Werkstatt GmbH München
        mit „INCLUSION.CUBE - Co-Working-Space“
         
        Ziel des Projektes „INCLUSION.CUBE - Co-Working-Space“ ist es, trägerübergreifend, unabhängig, markt- und kundenorientiert zu arbeiten und soziale Innovationen anzustoßen. Den INCLUSION.CUBE lobt die Jury aufgrund der innovativen, modernen und einfallsreichen Idee. Im Co-Working Space werden Gründer aus der Start-Up-Szene sowie Menschen, die mobil arbeiten oder selbstständig tätig sind, mit Menschen mit Behinderungen zusammengebracht. Tätigkeiten von Menschen mit Behinderungen liegen hier in den Bereichen Gastronomie, Service und Facilitymanagement. 

        • proLilo Gastrowelt gGmbH
        mit "Das Vortagslädchen - Inklusion trifft Nachhaltigkeit“
         
        Beim Vortagslädchen steht die nachhaltige Idee im Vordergrund: Lebensmittel wieder aufzubereiten und unter sozialen Aspekten günstig zu verkaufen und damit gleichzeitig Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen im Sozialraum zu schaffen. In Kooperation mit einer Bäckerei werden die in den Filialen nicht verkauften Backwaren, die sonst in der Regel vernichtet werden, am Folgetag in dem Lädchen qualitativ hochwertig aufbereitet und zu einem günstigen Preis verkauft. Das Projekt bietet Menschen mit Behinderungen eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt mitten im Sozialraum Gießen und die Möglichkeit, sich selbst in der Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und im Kontakt mit einer täglich wechselnden Kundschaft zu bewähren.


        Preisträger des exzellent:bildung 2022 und Gewinner von 1.000 Euro:
        • Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen/Rhein-Berg gGmbH
        mit „Gewaltschutzkonzept „Hinsehen - Achtsam sein - Gemeinsam stark!“"
         
        Die Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen haben ein institutionelles Schutzkonzept in Leichter Sprache zur Prävention und Intervention bei Gewalt entwickelt. Im Rahmen der neuen gesetzlichen Bestimmungen ist ein gutes Bildungs- und Gewaltschutzkonzept von großer aktueller Bedeutung, begründet die Jury ihre Entscheidung. Gewürdigt wird das Projekt aufgrund der niveauvoll aufbereiteten, qualitativen und zielgruppengerechten Materialien in Leichter Sprache und für eine sehr gute Umsetzung der Zusammenarbeit mit Frauenbeauftragten und dem Werkstattrat. Der Einbezug von Menschen mit Behinderungen in die Erstellung eines Schutzkonzeptes sowie die Entwicklung und Anpassung von Lerntechniken in Bezug auf das Thema Gewaltprävention haben eine große Wirkung. Ein gemeinsames aktives, präventives Vorgehen gegen Gewalt stärkt nicht nur die Werkstatt und die dortige Arbeit, sondern allen voran die Persönlichkeit der einzelnen Mitarbeitenden, lobt die Jury. Durch das Konzept werden Fähigkeiten erlernt, um sich gegen Hass und Gewalt zu wehren und zu äußern. Diese Fähigkeiten sind ein wichtiger Baustein für eine zukünftige, selbstständige Lebensführung und Teilhabe an der Gesellschaft. Es sei eine wichtige Aufgabe der Werkstätten, Gewalt vorzubeugen und mithilfe von zertifizierten Konzepten darüber aufzuklären. Das Potential des Konzeptes, als Bildungsprogramm adaptiert zu werden, sowie die Übertragbarkeit auf weitere berufliche Kontexte, überzeugte die Jury.
         
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          Die Zweitplatzierten in der Kategorie exzellent:bildung und Gewinner von jeweils 500 Euro:
          • Campus Mensch
          mit „Umsetzung einer digitalen, inklusiven Lern- und Arbeitsplatz-Umgebung"

          Ausgehend von den Bedarfen der Menschen mit Behinderungen wurde beim Campus Mensch in Gärtringen ein inklusives, interdisziplinäres Lern- und Arbeitsplatz-Konzept entwickelt. Dadurch können Menschen mit Behinderungen qualifiziert und 
          in ihrer Ausbildung sowie ihrem Arbeitsalltag unterstützt werden. Ein virtueller Assistent begleitet den Lernenden und Mitarbeitenden in einem Chatbot mit Video und Tonaufnahmen durch die Arbeitsabläufe und -prozesse. Von der Jury hervorgehoben wird bei dem Projekt der konsequente Bildungsbezug und die Vernetzung mit vielen Projektpartnern. Barrieren können durch die digitale Unterstützung überwunden und neue Lerntechniken etabliert werden. 
          • BWMK e. V.
          mit „Mitmachen und die Natur erleben- Schulungskonzept für Bauernhof-Begleiter*innen“

          Menschen mit Behinderungen agieren als Expert*innen in ihrem Arbeitsumfeld und bringen Besucher*innen des Bioland-Hofguts-Marjoß des BWMK vielfältige Themen rund um das Leben auf dem Bauernhof, Natur und Umwelt näher. So wird das Hofgut zum Lern- und Begegnungsort im doppelten Sinne: Beschäftigte vermitteln ihre Kenntnisse an die Besuchergruppen und werden so als kompetente Akteure im öffentlichen Raum wahrgenommen. Gleichzeitig sorgen die Bauernhof-Begleiter*innen für die Vermittlung der Bedeutung von Teilhabe am Arbeitsleben im ländlichen Raum.
           


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